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Konflikt: Konflikte sind Meinungsverschiedenheiten oder Streitigkeiten zwischen Einzelpersonen oder Gruppen, die auf unterschiedlichen Meinungen, Interessen oder Zielen beruhen und zu Spannungen, Widerstand oder Feindseligkeit führen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Samuel P. Huntington über Konflikte – Lexikon der Argumente

Brocker I 843
Konflikte/Huntington: These: Der »Kampf der Kulturen ist ein Stammeskonflikt im Weltmaßstab« (1) Dieser Konflikt lässt sich nicht mit friedlichen Mitteln lösen.
Def Bruchlinienkonflikt/Terminologie/Huntington: findet auf lokaler Ebene statt.
Def Kernstaatenkonflikt: ist ein Konflikt globalen Ausmaßes. Bsp Gegnerschaft Christentum-Islam. Bsp Gegnerschaft China-Japan. Diese Konflikte überdauern z.T. mehr als tausend Jahre.
Brocker I 844
Neue Koalitionen/Huntington: könnten sich ergeben zwischen Russland und dem Westen; Japan dürfte sich stärker dem asiatischen Kulturraum zuwenden; dagegen könnte sich Indien gegen China positionieren.
Bruchlinienkonflikte: können zwischen Gruppen, Verbänden und Staaten ausbrechen. Ihre Hartnäckigkeit steht im Zusammenhang mit ungeklärten Identitätsfragen, die sich meist um religiöse Streitigkeiten drehen.
Problem: Die Gefährlichkeit solcher Konflikte bestehe in dem Umstand, dass sich Drittstaaten aufgrund der kulturellen Nähe zu einer der Konfliktparteien hingezogen und zum Eingreifen gezwungen sehen könnten.
Bürgerkrieg/Huntington. These: dass rund die Hälfte aller Bürgerkriege der 1940er und 1950er Jahre – und etwa drei Viertel solcher Kämpfe in den folgenden Jahrzehnten – sind als Konflikte um kulturelle Identität ausgetragen worden. (2)
Brocker I 845
Bruchlinienkonflikte: typischer Verlauf: drei Phasen: Intensivierung, Ausweitung, Eindämmung, Unterbrechung und – selten – der Beilegung«. (3) Gemäßigte Kräfte radikalisierten sich im Laufe dieser Konflikte, während die Gruppenidentität – in den meisten Fällen die religiöse Zugehörigkeit – zum dominierenden Merkmal werde. Gemeinschafts- oder Mehrfachidentitäten spielen mit zunehmendem Radikalisierungsgrad kaum mehr eine Rolle, und die Gefahr der Eskalation nähme zu. Sowohl benachbarte, eigentlich unbetroffene Gruppierungen als auch mächtigere Drittstaaten schlagen sich auf die eine oder andere Seite des Bruchlinienkrieges.
Bruchlinienkonflikte: tendieren zum Wiederaufflammen und werden nur dann eingestellt, wenn es den Interessen von Nachbarstaaten oder interessierten Drittstaaten (siehe „Kin-Länder“, Terminologie/Huntington) entspricht.(4)

Samuel P. Huntington, The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order, New York 1996. Dt.: Samuel P. Huntington, Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, München/Wien 1998 (zuerst 1996).S. 331
2. Ebenda S. 415
3. Ebenda S. 434
4. Ebenda S. 480

Philipp Klüfers/Carlo Masala, „Samuel P. Huntington, Kampf der Kulturen“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

PolHunt I
Samuel P. Huntington
The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order New York 1996

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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