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Familie: Eine Familie ist eine soziale Einheit von Menschen, die durch Blut, Heirat oder Adoption miteinander verwandt sind.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Feminismus über Familie - Lexikon der Argumente

Gaus I 279
Familie/Feminismus/Mottier: (...) es gibt beträchtliche Meinungsverschiedenheiten darüber, wie genau die Grenzen des Staates zu konzeptualisieren sind. Wie Susan Moller Okin (1991)(1) feststellt, neigt die Politikwissenschaft dazu, unterschiedliche Verwendungen der Begriffe "öffentlich" und "privat" zu verwechseln: erstens, um sich auf die Unterscheidung zwischen Staat und Gesellschaft zu beziehen; und zweitens, um sich auf die Unterscheidung zwischen häuslicher und nicht-häuslicher Sphäre zu beziehen.
Die erste Unterscheidung zwischen Staat und Familie ist aus feministischer Sicht besonders problematisch: Diese Dichotomie, bei der alles, was mit der Familie zu tun hat, als privat betrachtet wird, führt dazu, dass eine ganze Reihe von eigentlich wesentlichen Themen aus dem Begriffsfeld der Politikwissenschaft ausgeklammert wird, wie etwa das Problem der Gerechtigkeit im Alltag, die politische Dimension der Familie oder die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen (Okin, 1991)(1). Die Mehrheit der klassischen und modernen politischen Denker (mit Ausnahme von Held, Walzer und Sandel) schließt folglich die Familie entweder explizit, wie Rousseau, Locke oder Hegel, oder implizit, wie John Rawls (Pateman, 1989(2); Okin, 1991(1)), aus ihren Analysen der politischen Macht aus.
Okin: Wie Okin anmerkt, ist diese Auslassung etwas ironisch, da die Wiederbelebung der modernen politischen Theorie tatsächlich mit großen Veränderungen in der Familie sowie in den umfassenderen sozialen Beziehungen der Geschlechter und ihrer Herausforderung durch feministische Theorie und Praxis zusammenfiel.
>Ungleichheiten/Okin
, >Privatsphäre/Anne Philips.

1. Okin, Susan Moller (1991) 'Gender, the public, the private'. In David Held, ed., Political Theory Today. Cambridge: Polity, 67—90.
2. Pateman, Carole (1989) The Disorder of Women: Democracy, Feminism and Political Theory.
Cambridge: Polity

Véronique Mottier 2004. „Feminism and Gender Theory: The Return of the State“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Feminismus

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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