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Bindungstheorie: Die von John Bowlby entwickelte Bindungstheorie untersucht die emotionalen Bindungen, die zwischen Säuglingen und ihren Bezugspersonen entstehen. Sie unterstreicht die Auswirkungen der frühen Bindungen auf die spätere soziale und emotionale Entwicklung. Sichere Bindungen bilden die Grundlage für gesunde Beziehungen, während unsichere Bindungen zu Schwierigkeiten bei zwischenmenschlichen Beziehungen und der Gefühlsregulation führen können. Siehe auch J. Bowlby, Mary Ainsworth, Emotionale Bindung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Bowlby über Bindungstheorie – Lexikon der Argumente

Corr I 29 (XXIX)
Persönlichkeit/Bindungstheorie/Bowlby: Bowlby's Erkenntnis war, dass das Beziehungsmuster des Kindes mit seinem primären Betreuer die Persönlichkeit des Erwachsenen beeinflusst hat; eine sichere Bindung an den Betreuer förderte eine gesunde Anpassung im späteren Leben. Die Theorie verweist auf viele der Schlüsselthemen dieser Überprüfung der Persönlichkeit. Der Bindungsstil kann durch Beobachtung oder Fragebogen gemessen werden; eine gemeinsame Unterscheidung besteht zwischen sicheren, ängstlichen und vermeidenden Stilen (Ainsworth, Blehar, Waters and Wall 1978)(1).
Es entspricht auch den Standardmerkmalen; z.B. korreliert eine sichere Bindung mit Extraversion und Angenehmen (Carver 1997)(2). Bindung besitzt wahrscheinlich biologische Aspekte (ersichtlich durch ethologische Studien an Primaten), soziale Aspekte (ersichtlich durch Daten über Beziehungen zu Erwachsenen) und kognitive Aspekte (ersichtlich durch Studien über die mentalen Repräsentationen, die den Bindungsstil unterstützen).
>Beziehungen
, >Soziale Beziehungen, >Extraversion, >Emotionale Bindung.

1. Ainsworth, M. D. S., Blehar, M. C., Waters, E. and Wall, S. 1978. Patterns of attachment: a psychological study of the strange situation. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum
2. Carver, C. S. 1997. Adult attachment and personality: converging evidence and a new measure, Personality and Social Psychology Bulletin 23: 865–83


Corr I 228
Bindungstheorie/Bowlby/Shaver/Mikulincer: Bowlbys Bindungstheorie (Bowlby 1973(1), 1980(2), 1982/1969(3)) wurde dann von Mary Ainsworth und ihren Kollegen (z.B. Ainsworth, Blehar, Waters and Wall 1978(4)) erarbeitet und empirisch getestet.
Siehe auch >Bindungstheorie/Ainsworth.
Frage: Warum Trennungen von der Mutter zu Beginn des Lebens so viele psychologische Schwierigkeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im späteren Leben verursachen (z.B. Bowlby 1951(5), 1958(6)).


1. Bowlby, J. 1973. Attachment and loss, vol. II, Separation: anxiety and anger. New York: Basic Books
2. Bowlby, J. 1980. Attachment and loss, vol. III, Sadness and depression. New York: Basic Books
3. Bowlby, J. 1982. Attachment and loss, vol. I, Attachment, 2nd edn. New York: Basic Books (original edn 1969)
4. Ainsworth, M. D. S., Blehar, M. C., Waters, E. and Wall, S. 1978. Patterns of attachment: assessed in the Strange Situation and at home. Hillsdale, NJ: Erlbaum
5. Bowlby, J. 1951. Maternal care and mental health. Geneva: World Health Organization
6. Bowlby, J. 1958. The nature of the child’s tie to his mother, International Journal of Psychoanalysis 39: 350–73


Phillip R. Shaver and Mario Mikulincer, “Attachment theory: I. Motivational, individual-differences and structural aspects”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Bowlby, John

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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