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Interaktionismus: Der Interaktionismus in der Psychologie ist eine Perspektive, die menschliches Verhalten als das Produkt sozialer Interaktion betrachtet. Interaktionisten argumentieren, dass Menschen ihre Umwelt aktiv interpretieren und auf eine Art und Weise reagieren, die durch ihre sozialen Erfahrungen geprägt ist. Siehe auch Verhalten, Sozialisation, Handlungen, Situationen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jens B. Asendorpf über Interaktionismus – Lexikon der Argumente

Corr I 48
Interaktionismus/Psychologie/Asendorpf: In den Anfängen des so genannten Interaktionismus in der Persönlichkeitsforschung versuchten die Forscher, verallgemeinerbare Schätzungen des Varianzanteils zu identifizieren, der Personen, Situationen und Personen durch situationsbezogene Interaktion zugeschrieben werden kann (z.B. Endler und Hunt 1966)(1). Solche Versuche sind vergeblich, denn empirische Studien, die den Messfehler durch Aggregation des Verhaltens über die Zeit oder über ähnliche Situationen hinweg kontrollierten, haben ergeben, dass die Größe der Interaktion zwischen Mensch und Situation zwischen den verschiedenen Eigenschaften stark variiert. Diener und Larsen (1984)(2) fanden zum Beispiel heraus, dass die Interaktionskomponente für das subjektive Wohlbefinden praktisch Null war, aber maximal (entspricht null situativer Konsistenz) für die Sozialisierbarkeit am Arbeitsplatz im Vergleich zu Freizeitsituationen.
Darüber hinaus variiert auch die Größe der Interaktion stark je nach Ähnlichkeit der ausgewählten Situationen: Je ähnlicher die Situationen, desto kleiner die Interaktionskomponenten. >Interaktion/Kenny.


1. Endler, N. S. and Hunt, J. McV. 1966. Sources of behavioural variance as measured by the S-R inventory of anxiousness, Psychological Bulletin 65: 336–46
2. Diener, E. and Larsen, R. J. 1984. Temporal stability and cross-situational consistency of affective, behavioural, and cognitive responses, Journal of Personality and Social Psychology 47: 871–83


Jens B. Asendorpf, “Personality: Traits and situations”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Asendorpf, Jens B.

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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