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Stress: Psychischer Stress ist eine Form der emotionalen oder mentalen Belastung und Anspannung, die durch widrige oder anspruchsvolle Umstände entsteht. Chronischer Stress kann erhebliche Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit haben. Siehe auch Verhalten, Krisen, psychologische Widerstandsfähigkeit, Emotionen, Umwelt, Situationen, Leistungsfähigkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Psychologische Theorien über Stress - Lexikon der Argumente

Corr I 206
Psychologischer Stress/Psychologische Theorien/Elovainio/Kivimäki: Die Forschungsergebnisse über die Zusammenhänge zwischen sozialen, psychologischen und physiologischen Reaktionen sind ohne den Begriff Stress schwer zu verstehen. Einer der grundlegenden Schritte zur Erforschung der Black Box zwischen Persönlichkeit und Gesundheit wurde mit der Einführung des Begriffs von Stress als biologischem Phänomen unternommen (Selye 1956)(1). Der Begriff Stress stammt ursprünglich aus dem Ingenieurswesen, wo er Druck in physikalischen Strukturen bedeutete, der sich aus äußeren Lasten und Kräften ergab. In der Psychologie und Physiologie blieb die Idee des Stresses als äußere Belastung oder Anforderung an ein biologisches, physiologisches oder psychologisches System. Vgl. Selye 1973(2).
>Stress/Selye
.
Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff Stress auf das Erleben von Ereignissen, die als Gefährdung des körperlichen oder geistigen Wohlbefindens wahrgenommen werden. Stressreaktionen zeigen typischerweise eine Spezifität von Reiz und Reaktion. Außerdem ist es offensichtlich, dass es keine objektive Möglichkeit gibt, das psychische Stressniveau vorherzusagen, ohne die individuelle Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen (Lazarus 1993)(3).
>Stress/Lazarus.
Corr I 207
Paradoxon des Stresses: Das Paradoxon von Stress liegt in der Gleichzeitigkeit seiner adaptiven Natur und seiner möglichen Rolle in der Krankheitsätiologie. Die effektiven, orchestrierten körperlichen Reaktionen auf Alltagsstressfaktoren oder tägliche Probleme sind entscheidend für unsere Anpassung und unser Überleben, und ein moderater Stress stärkt unsere Ressourcen, um mit ähnlichen Situationen in der Zukunft fertig zu werden. McEwen (1998(4); McEwen und Stellar 1993(5)) hat die vorherrschenden Bedingungen beschrieben, unter denen die adaptive Funktion beeinträchtigt werden kann und die möglichen gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Stress auftreten.
>Allostase/McEwen.
Corr I 208
Die Bewältigung stellt einen wichtigen Aspekt von Stress dar. Die Bewältigung zielt auf die Minimierung, Ablenkung oder Bewältigung von Not und wird manchmal als allgemeine Reaktion auf Bedrohung oder Nachfrage definiert und gilt als von Einzelpersonen ausgewählt, weil sie gut zu dem Stressfaktor oder der Situation passt (Lazarus und Folkman 1984)(6). Die Anwendung bestimmter Bewältigungsformen wird auch durch die Ressourcen, die man in die Situation einbringt, und durch Persönlichkeitsvariablen beeinflusst, die die eigenen Entscheidungen oder Handlungspräferenzen beeinflussen (z.B. Scheier, Carver and Bridges 1994)(7).

1. Selye, H. 1956. What is stress?, Metabolism 5: 525
2. Selye, H. 1973. The evaluation of the stress concept, American Scientist 61: 692–9
3. Lazarus, R. S. 1993. From psychological stress to the emotions: a history of changing outlooks, Annual Review of Psychology 44: 1–21
4. McEwen, B. S. 1998. Protective and damaging effects of stress mediators, mediators, New England Journal of Medicine 338: 171–9
5. McEwen, B. S. and Stellar, E. 1993. Stress and the individual: mechanisms leading to disease, Archives of Internal Medicine 153: 2093–101
6. Lazarus, R. S. and Folkman, S. 1984. Stress, appraisal and coping. New York: Springer
7. Scheier, M. F., Carver, C. S. and Bridges, M. W. 1994. Distinguishing optimism from neuroticism (and trait anxiety, self-mastery, and self-esteem): a reevaluation of the Life Orientation Test, Journal of Personal Social Psychology 67: 1063–78


Marko Elovainio and Mika Kivimäki, “Models of personality and health”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Psychologische Theorien

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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