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Angeborenes: Fähigkeiten, Vorstellungen, Dispositionen, die nicht im Lauf einer Entwicklung erworben werden, sondern von Anfang an in einem Organismus vorhanden sind. Siehe auch Chomsky, Locke.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Locke über Angeborenes – Lexikon der Argumente

Höffe I 244
Angeborenes/Locke/Höffe: Angeboren sind [für Locke] lediglich Fähigkeiten, die die Bildung von Ideen und Prinzipien ermöglichen, zur wirklichen Erkenntnis aber erst durch Erfahrung gelangen. Descartes/Höffe: Allerdings besteht auch für Lockes Gegner, Descartes, der Besitz angeborener Ideen in nichts anderem als der inneren Fähigkeit, sie hervorzurufen.
Höffe: Dass Locke trotz der doch geringen Differenz angeborene Ideen so vehement ablehnt, hat vermutlich einen politischen Grund: Nach Locke sind die Menschen fehlbar, überdies auf gegenseitige Rücksichtnahme angewiesen, weshalb jede Rechthaberei im politisch-praktischen und
jeder Dogmatismus im theoretischen Bereich bekämpft wird.
Locke bezweifelt zwar weder die Wahrheit eines theoretischen Prinzips wie des Widerspruchssatzes noch die Geltung grundlegender moralischer Normen wie der Gerechtigkeit, des Schädigungsverbotes oder des Gebotes, Verträge einzuhalten. Trotzdem widersetzt er sich vehement der Ansicht, sie seien aller Diskussion enthoben, denn dann wären die zuständigen Autoritäten berechtigt, einschlägige Diskussionen zu unterbinden. Stattdessen soll jeder das Recht haben, mit seinem eigenen Verstand herrschende Meinungen zu überprüfen, etwa der Mensch sei nicht von Natur aus frei oder die (absolute) Monarchie entstamme göttlichem Recht.

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Danto I 113
Einbildungskraft/angeboren/Locke: These: Die Einbildungskraft ist angeboren. - (ChomskyVs). - Einfache Ideen kann man nicht vorstellen.
>Ideen
, >Vorstellung, >Einbildungskraft.
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Euchner I 17
Ideen/LockeVsAngeborene Ideen: gäbe es sie, könnten Kulturen nicht so auseinanderklaffen.
I 19
Geist/Locke: These: Der Geist ist eine leere Tafel.
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Arndt II 191
Angeborene Ideen/Tradition/Arndt: Es gibt eine gewisse Unabhängigkeit von Ideen und Sprache, Erkennbarkeit ohne Sprache, Repräsentation ist möglich.
>Denken und Sprache, >Welt/Denken, >Repräsentation, >Sprache/Locke.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Loc III
J. Locke
An Essay Concerning Human Understanding

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005

Loc I
W. Euchner
Locke zur Einführung Hamburg 1996

Loc II
H.W. Arndt
"Locke"
In
Grundprobleme der großen Philosophen - Neuzeit I, J. Speck (Hg) Göttingen 1997

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