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Attribut (Philosophie): Wort für eine zugeschriebene (also gewohnheitsmässig mit einem Objekt verknüpfte) Eigenschaft. Nicht mit der Eigenschaft identisch. Siehe auch Eigenschaften, Prädikate, Merkmale._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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W.V.O. Quine über Attribute – Lexikon der Argumente
VII (d) 75f Attribut/Quine: das Attribut kann schließlich vielleicht in einem zweiten Schritt eingeführt werden. Bsp ist "Quadratischkeit" nach geometrischer Definition. Dann verlangt der Name aber auch Ersetzbarkeit, also eine abstrakte Entität. >Universalien/Quine. - - - X 7ff Attribut/Quine: Attribute entsprechen Eigenschaften, Prädikate sind nicht gleich Attribute. >Eigenschaften/Quine; >Prädikate/Quine. - - - IX 178ff Attribut/(s): Attribut entspricht der Menge der x, für die eine bestimmte Bedingung gilt: {x: x ε a} alle Gegenstände, die sterblich sind. Prädikat: "x ist sterblich", ist keine Menge, sondern eine Aussagenfunktion. Die Bezeichnungsformen "φx", "φ(x,y)" bezeichnen die Attribution. - - - XII 38 Attributäre Einstellung/Quine: Bsp sind Jagen, Benötigen, Fangen, Befürchten, Vermissen. Pointe: Bsp Löwen-Jagen: braucht keine Löwen als Individuen, sondern als Art. - > Einführung von Eigenschaften. - - - IX 177 Attribute/Ontologie/Russell: Für Russell bestand das Universum aus Individuen, aus Attributen und Relationen von ihnen, aus Attributen und Relationen solcher Attribute und Relationen usw. IX 178f Extensionalität/Quine: Extensionalität ist dasjenige, was Attribute und Klassen unterscheidet. >Extensionalität/Quine. Daher hat Russell hier auch mehr mit Attributen als mit Klassen zu tun. Zwei Attribute können nämlich von verschiedener Ordnung und somit sicherlich unterschiedlich sein, und trotzdem sind die Dinge, die jeweils das eine oder andere Attribut haben, dieselben. Bsp das Attribut "φ(φ^x <> φy), wobei "φ" die Ordnung 1 hat, ein Attribut einzig und allein von y ist. Bsp das Attribut ∀χ(χ^x <> χy), wobei "χ" die Ordnung 2 hat, wieder ein Attribut einzig und allein von y ist. Doch das eine Attribut hat die Ordnung 2, das andere die Ordnung 3. (> Klassen; >Mengen; >Eigenschaften). - - - XIII 22 Klasse/Mengen/Eigenschaft/Quine: was immer man über ein Ding sagt, scheint diesem eine Eigenschaft zuzuschreiben. Eigenschaft/Attribut/Tradition/Quine: früher sagte man, ein Attribut wird nur dann eine Eigenschaft genannt, wenn es speziell von diesem Ding gilt. (Eine Besonderheit dieses Gegenstands ist). Neu: heute sind diese beiden Ausdrücke (Attribut, Eigenschaft) austauschbar geworden. „Attribut“/Quine: "Attribut" gebrauche ich nicht. Stattdessen wird „Eigenschaft“ verwendet. Identität/Gleichheit/Differenz/Unterschied/Eigenschaften/Quine: wenn es einen Sinn hat von Eigenschaften zu sprechen, dann hat es auch Sinn, von ihrer Gleichheit bzw. Verschiedenheit zu sprechen. Problem: solch einen Sinn hat es aber nicht! Problem: wenn alles, das die eine Eigenschaft hat, auch die andere hat. Sollen wir sagen, dass es einfach dieselbe Eigenschaft ist? Gut und schön. Aber die Leute reden nicht so. Bsp ein Herz haben/Nieren haben: ist nicht dasselbe, auch wenn es auf dieselben Lebewesen zutrifft. >Identität/Quine. Koextensivität/Quine: Koextensivität zweier Eigenschaften ist nicht hinreichend für ihre Identität. >Koextension/Quine. Identität/Eigenschaften/mögliche Lösung: die notwendige Koextensivität? Vs: Notwendigkeit ist ein zu unklarer Begriff. Eigenschaften/Quine: wir kommen nur deshalb so gut mit dem Begriff Eigenschaft klar, weil Identität nicht so wichtig für ihre Identifizierung oder Unterscheidung ist. XIII 23 Lösung/Quine: wir sprechen von Klassen statt von Eigenschaften, dann haben wir auch das Problem Bsp Lebewesen mit Herz = Lebewesen mit Nieren gelöst. Klassen/Quine: Klassen werden durch ihre Elemente festgelegt. Das sagt man so, aber unklugerweise, weil das Missverständnis aufkommen könnte, dass die Elemente die Klassen verursachen, und zwar auf eine andere Weise, als Gegenstände ihre Eigenschaften verursachen. Def singleton/Singleton/Einerklasse: ist Klasse mit nur einem Element. Def Klasse/Quine: (im nützlichen Gebrauch des Worts): ist einfach eine Eigenschaft im alltäglichen Sinn, ohne die Unterscheidung koextensiver Fälle. XIII 24 Klasse/Russell/Quine: es schlug ein wie eine Bombe, als Russell die Platitüde feststellte, dass jede Enthaltenseinsbedingung (Bedingung des Enthaltenseins, Elementbeziehung) eine Klasse etabliert. (siehe Paradoxien, siehe Imprädikativität). Russellsche Paradoxie/Quine: Russellsche Paradoxie trifft auf Klassen genauso wie auf Eigenschaften zu. Sie erschüttert genauso die Platitüde, dass alles, was über ein Ding gesagt wird, eine Eigenschaft zuschreibt. Eigenschaften/Klassen/Quine: alle Beschränkungen, die wir Klassen auferlegen, um Paradoxien zu vermeiden, müssen wir auch Eigenschaften auferlegen. Eigenschaft/Quine: den Begriff der Eigenschaft müssen wir in der Alltagssprache dulden. Mathematik: hier können wir stattdessen von Klassen reden, weil Koextensivität nicht das Problem ist. (siehe Definition, >Zahlen). Eigenschaften/Wissenschaft/Quine: in den Wissenschaften sprechen wir nicht von Eigenschaften._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |