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Aussage: Eine Aussage ist etwas, worauf derjenige festgelegt werden kann, der sie macht. In Abgrenzung dazu kann ein Satz als eine Zeichenfolge aufgefasst werden, die noch keine Aussage ist. Siehe auch Behauptung, Sätze, Äußerungen, Urteile.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Carl Hempel über Aussagen – Lexikon der Argumente

II 139
Isolierte Aussagen/Hempel: Wir könnten ein Kriterium zur Elimination isolierter Aussagen aufstellen:
Def (4.1) ein theoretisches System ist kognitiv signifikant genau dann, wenn es bis zu wenigstens dem Grade partiell interpretiert ist, dass keine seiner primitiven Aussagen eine isolierte Aussage ist.
Vs: Das kann aber fälschlicherweise auch gut abgesicherte Aussagen ausschließen.
Bsp Ein System enthalte die primitive Aussage (S1)

(S1) (x)(P1x > (Qx <> P2x))

wobei P1 und P2 Beoachtungsprädikate sind, während "Q" eine theoretische Konstruktion sein soll.
Nun ist S1 nicht eine Wahrheit oder Falschheit der formalen Logik. Und wenn ferner S1 aus der Menge der primitiven Aussagen von T ausgeschlossen ist, dann besitzt das System T', das sich dadurch ergibt, genau dasselbe systematische, d.h. dasselbe Erklärungsvermögen wie T.
Das Verfahren kann zu streng sein.
S1 ist ein Beispiel dafür, was Carnap analytische Aussagen nennt. (Natürlich ist es keine Wahrheit der formalen Logik).
Grund: Alle ihre Konsequenzen sind Wahrheiten der formalen Logik!
II 140
HempelVsCarnap: Bsp Angenommen, unser System T enthalte die weitere Aussage

(S2) (x)(P3x > (Qx <> P4x))

wobei P3 und P4 zusätzliche Beobachtungsprädikate sind. Vom Standpunkt, dass "jede bilaterale Reduktionsaussage analytisch ist"(Carnap), wäre dann S2 ebenso analytisch wie S1.
Dennoch enthalten die beiden Aussagen zusammengenommen nicht-analytische Konsequenzen, die allein in Termen von Beobachtungsprädikaten ausdrückbar sind:

(O) (x)(~(P1x ∧ P2x ∧ P3x u ~P4x) ∧ ~(P1x ∧ ~P2x ∧ P3x ∧ P4x)).

Man würde aber kaum die Konsequenz zulassen wollen, dass die Konjunktion von zwei analytischen Aussagen synthetisch sein kann.
>Analytizität
, >Theorie, >Erklärung, >Beobachtungssätze, >Beobachtungssprache, >Theoretische Termini.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

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