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Persönlichkeit: In der Psychologie versteht man unter Persönlichkeit die dauerhaften Muster von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen, die einen Menschen einzigartig machen. Sie wird von der Genetik, der Umwelt und den Lebenserfahrungen beeinflusst. Siehe auch Charakterzüge, Identität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Kognitionspsychologie über Persönlichkeit - Lexikon der Argumente

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Persönlichkeit/Kognitionspsychologie/Matthews: Der Einfluss der "kognitiven Revolution" auf die Persönlichkeit kam zunächst über die klinische Psychologie zustande, und die Erkenntnis, dass die emotionale Pathologie Verzerrungen und Beeinträchtigungen der Kognition widerspiegelt (Beck 1967)(1).
Solche Ideen erzeugten eine Welle der Forschung über die kognitiven Defizite, die mit Angstzuständen verbunden sind (Spielberger 1972)(2). Einige Jahre später inspirierte die klinische Forschung auch Studien, die zeigten, dass Angst auf Ausrichtung der selektiven Aufmerksamkeit und anderer kognitiver Funktionen zurückzuführen ist (Williams, Watts, MacLeod und Matthews 1997)(3).
In den 1970er und 1980er Jahren wandten sich die Forscher auch einer größeren Vielfalt von Charakterzügen zu und untersuchten die gesamte Bandbreite der Verarbeitungsfunktionen, die durch die kognitive Psychologie differenziert sind (Eysenck 1981(4)). Jüngste Forschungsarbeiten haben die Bemühungen fortgesetzt, informationsverarbeitende Modelle der wichtigsten Charakterzüge auf der Grundlage von Leistungsdaten zu entwickeln (Matthews 2008a)(5).
>Leistungsfähigkeit/Kognitionspsychologie
, >Charakterzüge/Kognitive Neurowissenschaften.
1) Leistungsstudien können verwendet werden, um Vorhersagen aus der Theorie zu testen. Wie bereits erwähnt, wurde die systematische Leistungsforschung erstmals in psychobiologischen Studien zu Extraversion und Neurotizismus vorgestellt (Eysenck 1957(6), 1967(7)).
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2) Leistungsdaten können verwendet werden, um die Persönlichkeit auf individuelle Unterschiede in den Mehrfachverarbeitungsmodulen zu beziehen, die zur kognitiven Architektur beitragen. Breite Konstrukte wie Erregung oder Ressourcen können nicht das gesamte Spektrum der Erkenntnisse über Persönlichkeit und Leistung berücksichtigen (z.B. Matthews und Gilliland 1999)(8).

3) Es gibt Untersuchungen, wie individuelle Unterschiede in der Kognition die Persönlichkeit beeinflussen können. Negative Ausrichtungen in der Aufmerksamkeit, in der Interpretation von Ereignissen und in Selbstglauben können beispielsweise zur Entwicklung einer angstgefährdeten Persönlichkeit beitragen (Wells and Matthews 2006(9); Wilson, MacLeod, Matthews and Rutherford, 2006)(10).
>Methode/Kognitionspsychologie.

1. Beck, A. T. 1967. Depression: causes and treatment. Philadelphia: University of Pennsylvania Press
2. Spielberger, C. D. 1972. Anxiety as an emotional state, in C. D. Spielberger (ed.), Anxiety: current trends in theory and research, vol. I, pp. 481–93. London: Academic Press
3. Williams, J. M. G., Watts, F. N., MacLeod, C. and Mathews, A. 1997. Cognitive psychology and emotional disorders, 2nd edn. Chichester: Wiley
4. Eysenck, M. W. 1981. Learning, memory and personality, in H. J. Eysenck (ed.), A model for personality. Berlin: Springer.
5. Matthews, G. 2008a. Personality and information processing: a cognitive-adaptive theory, in G. J. Boyle, G. Matthews and D. H. Saklofske (eds.), Handbook of personality theory and testing, vol. I, Personality theories and models, pp. 56–79. Thousand Oaks, CA: Sage
6. Eysenck, H. J. 1957. The dynamics of anxiety and hysteria. London: Routledge and Kegan Paul 7. Eysenck, H. J. 1967. The biological basis of personality. Springfield, IL: Thomas
8. Matthews, G. and Gilliland, K. 1999. The personality theories of  H. J. Eysenck and J. A. Gray: a comparative review, Personality and Individual Differences 26: 583–626
9. Wells, A. and Matthews, G. 2006. Cognitive vulnerability to anxiety disorders: an integration, in L. B. Alloy and J. H. Riskind (eds.), Cognitive vulnerability to emotional disorders, pp. 303–25. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum
10. Wilson, E. J., MacLeod, C., Mathews, A. and Rutherford, E. M. 2006. The causal role of interpretive bias in anxiety reactivity, Journal of Abnormal Psychology 115: 103–11

Gerald Matthews, „ Personality and performance: cognitive processes and models“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Kognitionspsychologie

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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