Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Lexikalische Untersuchungen: Lexikalische Studien in der Psychologie beinhalten die Analyse von Sprache, insbesondere von Adjektiven, um Persönlichkeitsmerkmale zu identifizieren und zu kategorisieren. Bei diesen Studien werden die Wörter untersucht, die Menschen verwenden, um sich selbst und andere zu beschreiben, wobei davon ausgegangen wird, dass signifikante Merkmale universell in den Sprachen vertreten sind. Siehe auch Charakterzüge, Lexikalische Hypothese, Alltagssprache, Volkspsychologie.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Gerard Saucier über Lexikalische Untersuchungen – Lexikon der Argumente

Corr I 386
Lexikalische Untersuchungen/Psychologie/Saucier: zu einer Schlüsselprämisse des lexikalischen Ansatzes: Der Grad der Darstellung eines Attributs in der Sprache hat eine gewisse Übereinstimmung mit der allgemeinen Bedeutung des Attributs in realen Transaktionen.
>Lexikalische Hypothese
.
Lexikalische Untersuchungen in Bezug auf die Persönlichkeit:
A. 1. Lexikalisierte Begriffe finden sich in Standardquellen, die von Desinteressenten (z.B. Linguisten und Lexikographen) erstellt wurden. Die Grundlage für die Variablenauswahl auf einer solchen Quelle reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass der Forscher bei der Entscheidung, was eine wichtige Variable ist oder nicht, voreingenommen ist.
2. Da lexikalisierte Begriffe eine endliche Domäne darstellen, kann man sie repräsentativ ausprobieren, um inhaltliche und qualitative Massstäbe für Persönlichkeitsvariablen festzulegen.
B. Das lexikalische Studienparadigma legt besonderen Wert auf die interkulturelle Verallgemeinerbarkeit.
Der lexikalische Ansatz beinhaltet eine indigene Forschungsstrategie. Die Analysen werden innerhalb jeder Sprache separat durchgeführt, wobei ein repräsentativer Satz von muttersprachlichen Deskriptoren verwendet wird, anstatt nur ausgewählte Variablen aus anderen Sprachen zu importieren.
Persönlichkeit: Die Mehrheit der lexikalischen Studien zu Persönlichkeitsdeskriptoren hat versucht, das einflussreichste Strukturmodell der letzten zwei Jahrzehnte, die >Big Five-Faktorstruktur, zu testen (Goldberg 1990(1); John 1990(2)).
Corr I 387
Mehrere lexikalische Studien haben Belege für Faktorlösungen mit nur einem Faktor geliefert (Boies, Lee, Ashton et al. 2001(3); Di Blas und Forzi 1999(4); Goldberg und Somer 2000(5); Saucier 1997(6), 2003b(7); Saucier, Georgiades, Tsaousis und Goldberg 2005(8); Saucier, Ole-Kotikash und Payne 2006(9); Zhou, Saucier, Gao und Liu in der Presse), mit konsistenten Ergebnissen. Der Einzelfaktor kontrastiert eine heterogene Mischung aus wünschenswerten Eigenschaften an einem Pol mit einer Mischung aus unerwünschten Eigenschaften am anderen Pol. Dieser nicht gedrehte Faktor kann als Bewertung (nach Osgood 1962)(10) oder als sozial wünschenswert gegenüber unerwünschten Eigenschaften bezeichnet werden.

1. Goldberg, L. R. 1990. An alternative ‘description of personality’: the Big-Five factor structure, Journal of Personality and Social Psychology 59: 1216–29
2. John, O. P. 1990. The ‘Big Five’ factor taxonomy: dimensions of personality in the natural language and in questionnaires, in L. A. Pervin (ed.), Handbook of personality: theory and research, pp. 66–100. New York: Guilford
3. Boies, K., Lee, K., Ashton, M. C., Pascal, S. and Nicol, A. A. M. 2001. The structure of the French personality lexicon, European Journal of Personality 15: 277–95
4. Di Blas, L. and Forzi, M. 1999. Refining a descriptive structure of personality attributes in the Italian language: language: the abridged Big Three circumplex structure, Journal of Personality and Social Psychology 76: 451–81
5. Goldberg, L. R. and Somer, O. 2000. The hierarchical structure of common Turkish person-descriptive adjectives, European Journal of Personality 14: 497–531
6. Saucier, G. 1997. Effects of variable selection on the factor structure of person descriptors, Journal of Personality and Social Psychology 73: 1296–1312
7. Saucier, G. 2003b. Factor structure of English-language personality type-nouns, Journal of Personality and Social Psychology 85: 695–708
8. Saucier, G., Georgiades, S., Tsaousis, I. and Goldberg, L. R. 2005. The factor structure of Greek personality adjectives, Journal of Personality and Social Psychology 88: 856–75
9. Saucier, G., Ole-Kotikash, L. and Payne, D. L. 2006. The structure of personality and character attributes in the language of the Maasai. Unpublished report. University of Oregon
10. Osgood, C. E. 1962. Studies on the generality of affective meaning systems, American Psychologist 17: 10–28


Gerard Saucier, „Semantic and linguistic aspects of personality“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Saucier, Gerald

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z