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Kultur: Kultur ist das gemeinsame Wissen, die Überzeugungen, Werte, Sitten und Gebräuche einer Gruppe von Menschen. Sie wird von einer Generation zur nächsten weitergegeben und kann sich von Gruppe zu Gruppe stark unterscheiden. Kultur findet sich in allen Aspekten des menschlichen Lebens, von unserer Sprache und Religion bis hin zu unserer Ernährung und Kleidung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Theodore Schwartz über Kultur – Lexikon der Argumente

Corr I 392
Kultur/Theodore Schwartz/Saucier: Für Schwartz, um Kultur zu definieren, muss man seine Repräsentation in Individuen definieren.
Def Idioverse/Schwartz: (Schwartz 1978)(1) Der Anteil des Einzelnen an seiner Kultur, ein offenes System, das sich ändern kann. Es kann klarer definiert werden als die Gesamtheit der kognitiven, bewertenden und affektiven Konstrukte - die Schemata oder Konstrukte von (und Regeln und Standards über) Ereignisse(n), Objekte und Personen (sowohl sich selbst als auch andere) -, die vom Individuum gehalten werden. Die Idioverse (Mentalität) ist ein Organisationssystem, das Regelmäßigkeiten in Denken, Emotion und Verhalten erzeugt. Es ist ein Persönlichkeitssystem.
>Persönlichkeitssystem
, >Persönlichkeit, >Charakterzüge.
Def Kultur/Schwartz: Kultur ist eine Population von Persönlichkeiten, d.h. von Idioversen oder Mentalitäten. Persönlichkeit ist Kultur auf der individuellen Ebene, und Kultur ist Persönlichkeit auf einer aggregierten Ebene. Für Schwartz umfasst Kultur den gesamten Inhalt aller Idioverse aller Individuen, die an der Kultur teilnehmen. Dies mag allzu umfassend erscheinen, aber eine so breite Konzeption ist notwendig, um der kulturellen Innovation Rechnung zu tragen. Eine einzelne Person kann ein neues "Konstrukt" entwickeln (z.B. Selbstwertgefühl).
>Selbstwert.
Corr I 393
Wenn man nicht alle Inhalte aller Idioverse (was Goodenough (1981)(2) den "Kulturpool" nennt) als einen Teil der Kultur betrachtet, scheinen diese Innovationen aus dem Nichts zu erscheinen.
>Kultur/Goodenough.

1. Schwartz, T. 1978. Where is the culture? Personality as the distributive locus of culture, in G. D. Spindler (ed.), The making of psychological anthropology, pp. 419–41. Berkeley, CA: University of California Press
2. Goodenough, W. H. 1981. Culture, language, and society. Menlo Park, CA: Benjamin/Cummings

Gerard Saucier, „Semantic and linguistic aspects of personality“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Schwartz, Theodore

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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