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Belege: Beweise für die Existenz und das Verhalten von Gegenständen oder die Wahrheit von Aussagen. Belege können direkt oder indirekt sein. Siehe auch Beweise, Theorie, Tatsache.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

R. Nozick über Belege – Lexikon der Argumente

II 237
Wissen/Rätsel/Kripke/Nozick: Scherzfrage: Warum sollte man Belege suchen gegen etwas, was man weiß. - Man weiß dann ja, dass die Belege falsch sein müssen. Nozick: Eine Wissenstheorie muss damit umgehen können.
>Wissen
, >Erkenntnistheorie, >Erkenntnis, >Gewissheit.
Lösung: umgekehrt: Wenn man nicht weiß, dass der Beleg irreführend ist, darf man ihn nicht ignorieren.
>Methode.
II 250
Belege/Hypothese/Nozick: Oft können Belege gelten, auch wenn die Hypothese falsch ist.
>Wahrheit, >Hypothesen.
Test: Nach Daten suchen, die nicht gelten würden, wenn die Hypothese wahr wäre, aber die Belege nicht - dann hat die Hypothese den Test nicht bestanden.
II 254f
Belege/Hypothesen/Nozick/(s): Die Anfangswahrscheinlichkeit (P0) der Hypothese: muss berücksichtigt werden. Man kann nicht einfach irgendeine Hypothese aufstellen. Daher Schluss aus P (Beleg e I Hypothese h) ›= 0,95, P(e,~h) ‹= 0.05 nicht sicher - ob e wahrscheinlicher hervorgeht aus h oder nicht-h, hängt davon ab, welche der beiden gewichteten konditionalen Wahrscheinlichkeiten größer ist, P(eI h) mal P0(h) oder P(e I ~h) mal P0(nicht-h).
>Bayesianismus, >Bedingte Wahrscheinlichkeit.
II 261
Beleg/Hypothese/Theorie/Nozick: ob e ein Beleg für Hypothese h ist, hängt davon ab, welche anderen Theorien wir haben, die e und h in Verbindung setzen.
Problem: Die weiteren Theorien könnten ihrerseits in einen weiteren Kontext eingebettet sein usw. - Regress.
>Regress, >Kontext, >Abhängigkeit.
PutnamVsTradition: Daher ist "Beleg für" keine formale logische Relation. Sie hängt vielmehr von anderen Theorien ab.
Vgl. >Ontologische Relativität, >Interner Realismus.
II 262
Induktion/Belege/Logik/Nozick: Die induktive Logik ist zweifach relativ:
1. Wahrscheinlichkeit ist relativ zum Beleg
2. Es muss ein Prinzip der Gesamtbelege geben, das auf die Wahrscheinlichkeits-Aussagen angewendet wird.
>Induktion.
Manche Autoren: Lösung: ein Beleg ist ein Beleg für das, was er erklärt.
>Erklärung, >Kausalerklärung.
NozickVs: Viele Belege sind nicht erklärend - Bsp Blitz/Donner erklären sich nicht gegenseitig - Bsp Ein Krankheitssymptom macht weitere wahrscheinlich, aber sie erklären sich nicht gegenseitig. - Vielleicht gibt es aber ganz allgemeine statistische Relationen zwischen Aussagen - Bsp Prinzipien der Gleichförmigkeit der Natur.
>Symptome, >Gleichförmigkeiten, >Regularität.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994

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