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Prioritäten: Prioritäten sind die Dinge, die für eine Person am wichtigsten sind. Es sind die Dinge, auf die sich die Person konzentriert und denen sie die meiste Zeit und Aufmerksamkeit widmet. Siehe auch Präferenzen, Handlungen, Handlungstheorie, Entscheidungen, Strategien, Planung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Charles S. Carver über Prioritäten – Lexikon der Argumente

Corr I 432
Prioritäten/Selbstregulierung/Steuerungsprozesse/Simon/Carver/Scheier: Problem: Verlagerung von einem Ziel zum anderen als Schwerpunkt im Verhalten (Dreisbach und Goschke 2004(1); Shallice 1978)(2).
Corr I 433
Dieses kritische Phänomen wird oft übersehen.
>Verhalten
, >Beobachtung, >Unbeobachtbares, >Ziele.
Das Problem des Prioritätsmanagements wurde vor vielen Jahren von Simon (1967)(3) angesprochen, der darauf hinwies, dass jede Entität mit vielen Zielen eine Möglichkeit braucht, sie für die Verfolgung zu bewerten und einen Mechanismus zur Änderung der Rangfolge bei Bedarf. Er argumentierte wie folgt: Die meisten Ziele der Menschen sind zu einem bestimmten Zeitpunkt weitgehend aus dem Bewusstsein geraten. Nur derjenige mit der höchsten Priorität hat vollen Zugang zum Bewusstsein. Manchmal treten während der Verfolgung dieses vorrangigen Ziels Ereignisse auf, die Probleme für ein anderes Ziel verursachen, das derzeit eine geringere Priorität hat.
Wenn sich die Situation so weit entwickelt, dass das zweite Ziel ernsthaft gefährdet ist, ist ein Mechanismus zur Änderung der Prioritäten erforderlich, so dass das zweite Ziel das erste als Schwerpunkt ersetzt. Negative Gefühle und wechselnde Priorisierung: Simon (1967)(3) schlug vor, dass Emotionen Aufforderungen zur Repriorisierung sind. Er schlug vor, dass Emotionen, die in Bezug auf ein Ziel entstehen, das außerhalb des Bewusstseins liegt, schließlich dazu führen, dass Menschen ihr Verhalten unterbrechen und diesem Ziel eine höhere Priorität einräumen als bisher. Je stärker die Emotion, desto stärker ist der Anspruch, dass das unbeaufsichtigte Ziel eine höhere Priorität haben sollte als das aktuelle Fokusziel.
CarverVsSimon/ScheierVsSimon: [Simon] sprach nicht die Möglichkeit an, dass ein noch unerreichtes Ziel seinen Platz in der Linie einnehmen könnte. Positive Gefühle können einen Repriorisierungshinweis darstellen, aber einen Hinweis darauf, die Priorität des Ziels, auf das sich das Gefühl bezieht, zu verringern.
Corr I 434
Affekt/Ziele/Carver/Scheier: These: Affekt ist Teil des Priorisierungsprozesses. Wir behaupten nicht, dass Affekt die einzige Quelle für Verschiebungen in der Zielpriorisierung ist. Gelegenheiten, Anreize zu erhalten, treten manchmal unerwartet auf, sodass Menschen ihre Pläne zur Seite legen, um sie zu nutzen (Hayes-Roth und Hayes-Roth 1979(4); Payton 1990(5)).
>Affekt, >Situation.

1. Dreisbach, G. and Goschke, T. 2004. How positive affect modulates cognitive control: reduced perseveration at the cost of increased distractibility, Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition 30: 343–53
2. Shallice, T. 1978. The dominant action system: an information-processing approach to consciousness, in K. S. Pope and J. L. Singer (eds.), The stream of consciousness: scientific investigations into the flow of human experience, pp. 117–57. New York: Wiley
3. Simon, H. A. 1967. Motivational and emotional controls of cognition, Psychological Review 74: 29–39
4. Hayes-Roth, B. and Hayes-Roth, F. 1979. A cognitive model of planning, Cognitive Science3: 275–310
5. Payton, D. W. 1990. Internalized plans: a representation for action resources, in P. Maes (ed.),Designing autonomous agents: theory and practice from biology to engineering and back, pp. 89–103. Cambridge, MA: MIT Press


Charles S. Carver and Michael F. Scheier, “Self-regulation and controlling personality functioning” in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Carver, Terrell

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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