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Kontrollprozesse: Kontrollprozesse in der Psychologie umfassen kognitive Mechanismen, die mentale Funktionen verwalten und regulieren und so zielgerichtetes Verhalten ermöglichen. Zu diesen Prozessen gehören Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Problemlösung, die es dem Einzelnen ermöglichen, sich anzupassen, zu planen und Aufgaben effektiv auszuführen. Siehe auch Handlungen, Verhalten, Kognition, Problemlösung, Entscheidungsprozesse, Gedächtnis, Aufmerksamkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Yuichi Shoda über Kontrollprozesse – Lexikon der Argumente

Corr I 479
Kontrollprozesse/CAPS/Kognitiv-Affektives Verarbeitungssystem/Selbstregulation/Shoda/Smith: Die kognitiv-affektiven Komponenten sind miteinander verbunden. Die >Codierungseinheiten
reagieren auf spezifische Aspekte der Situation (Erzeugung der psychologischen Situation) und die Kodierungen beeinflussen und werden von anderen Einheiten (Erwartungen, Ziele, Affekte) beeinflusst.
Das Gesamtmuster der Aktivierungen und Hemmungen führt zu bestimmten Verhaltensweisen, die selbst die Situation verändern können. Im CAPS-Modell geht es nicht nur darum, wie 'viel' einer bestimmten Einheit (z.B. Selbstwirksamkeitsüberzeugung, Leistungsangst, Beherrschung der Ziele) eine Person hat, sondern auch darum, wie diese kognitiv wirksamen Einheiten innerhalb der Person miteinander organisiert sind und ein Netzwerk von Verbindungen bilden, die parallel und nicht seriell auf mehreren Ebenen der Zugänglichkeit, des Bewusstseins und der Automatizität funktionieren können. Individuen unterscheiden sich stabil und einzigartig in diesem Netzwerk von Verbindungen oder Assoziationen. Solche Unterschiede stellen einen wesentlichen Aspekt der Persönlichkeit dar (Mischel und Shoda 1995(1); Shoda und Mischel 1998(2)).
Für ein bestimmtes Individuum kann die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Merkmal einer Situation das Denken A auslöst, was zu Denken B, Emotion C und Verhalten D führt, relativ stabil und vorhersehbar sein, was ein Netzwerk von chronisch zugänglichen Assoziationen zwischen Kognitionen und Affekten widerspiegelt, die diesem Individuum zur Verfügung stehen. So setzt das CAPS-Modell einen internen Satz von wenn...dann...Relationen sowie das externe Situationsverhalten mit wenn...dann...Relationen (...). Die Kognitionen und Affekte, die zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiviert werden, hängen von Situationen ab, die entweder intern oder extern einer Person angehören.
Das System, das der kognitiv-wirksamen und Verhaltens-Dynamik eines Individuums zugrunde liegt, enthält typischerweise umfangreiche interne Feedbackschleifen ("feedback loops"), was bedeutet, dass "nachgeschaltete" Einheiten "stromaufwärts" Einheiten aktivieren können, die einen Fluss von Gedanken, Gefühlen und sogar Verhaltensweisen erzeugen, ohne unbedingt einen äußeren Reiz zu benötigen.
Zum Beispiel sind die vielen Überzeugungen, die wir pflegen, nicht unabhängig voneinander, sondern unterstützen sich gegenseitig auf eine Weise, die uns hilft, den Sinn der Welt zu "verstehen". Außerdem stellen sie eine persönliche Lebensphilosophie dar. Darüber hinaus sind die Komponenten eines Glaubenssystems mit affektiven Reaktionen, Zielen und Werten sowie Verhaltensweisen in einer Weise verbunden, die ein kohärentes organisches Ganzes bildet (Shoda und Smith 2004)(3).
>Netzwerke/Shoda/Smith.

1. Mischel, W. and Shoda, Y. 1995. A cognitive-affective system theory of personality: reconceptualizing situations, dispositions, dynamics, and invariance in personality structure, Psychological Review 102: 246–68
2. Shoda, Y. and Mischel, W. 1998. Personality as a stable cognitive-affective activation network: characteristic patterns of behaviour variation emerge from a stable personality structure, in S. J. Read and L. C. Miller (eds.), Connectionist and PDP models of social reasoning and social behaviour, pp. 175–208. Hillsdale, NJ: Erlbaum
3. Shoda, Y. and Smith, R. E. 2004. Conceptualizing personality as a cognitive-affective processing system: a framework for models of maladaptive behaviour patterns and change, Behaviour Therapy 35: 147–65


Ronald E. Smith and Yuichi Shoda, “Personality as a cognitive-affective processing system“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Shoda, Yuichi

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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