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Definierbarkeit: hier geht es um die Frage, ob die Bedeutungen der sprachlichen Elemente und Symbole einer Aussage in einem gegebenen Rahmen, einer Theorie, einem Modell oder einem System so angegeben werden können, dass diese Elemente und Symbole durch andere Symbole ersetzt werden können. Diese Ersetzbarkeit soll das Verstehen der Bedeutung garantieren. Ist das gegeben, können weitere Symbole (Wörter, Begriffe, Verknüpfungen) erstellt werden, deren Bedeutungen aus den bereits definierten Symbolen verstanden werden können. Damit sind diese neuen Symbole definierbar. Siehe auch Definitionen, Kontextdefinition, implizite Definition, explizite Definition, Modelle, Systeme, Theorien, Fundierung._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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W.V.O. Quine über Definierbarkeit – Lexikon der Argumente
VII (g) 131 Def Ideologie/Quine: welche Ideen können in einer Theorie ausgedrückt werden? D.h. was ist definierbar? Bsp Theorie der reellen Zahlen: hat unendliche Ontologie, aber endliche Ideologie: Bsp Addition, Division, Multiplikation, Rationalität, Algebraizität usw. >Ontologie/Quine, >Ideologie/Quine. Zwei Theorien können dieselbe Ontologie und verschiedene Ideologien haben. Bsp: (1) Die reelle Zahl x ist eine ganze Zahl. Das kann in einer Theorie ausgedrückt werden, in einer anderen nicht! VII (g) 132 Durch Gödels Unvollständigkeitssatz für die ganzen Zahlen wissen wir, dass Tarskis Leistung unmöglich gewesen wäre, wenn (1) übersetzbar in die Notation von Theorie wäre. Ontologie/Theorie/Quine: die Ontologie einer Theorie kann sogar Objekte umfassen, die in dieser Theorie undefinierbar sind. Bsp Es kann gezeigt werden, dass die Theorie die ganzen reellen Zahlen umfasst, obwohl (1) nicht in seiner Notation ausgedrückt werden kann. Ideen/Quine: "Ideen von Ideen" können wir zusammen mit der "Ideologie" (Ausdrückbarkeit) ganz fallen lassen. Uns interessiert eher Definierbarkeit (in einer Theorie). VII (g) 132 Def definierbar/Quine: ein allgemeiner Term t ist definierbar, in irgendeiner Teilsprache, die einen Satz S so enthält, dass Satz S die Variable "x" enthält und der nur durch die Werte von "x" erfüllt wird, von denen t wahr ist. Bsp "Ganze" ist nicht definierbar in Theorie T. - - - XI 76 Analytizität/Synonymie/Notwendigkeit/Quine/Lauener: diese Begriffe sind nur untereinander definierbar. Wir haben nichts, womit wir aus diesem Kreis ausbrechen können. XI 122 Verschiedenheit/Unterscheidbarkeit/Definierbarkeit/Mark WilsonVsQuine/VsUnterbestimmtheit/Lauener: LauenerVsWilson: unterstellt Quine irrtümlich, er meine, zwei Theorien R und RT seien genau dann verschieden, wenn ihre Vereinigungsmenge logisch unverträglich ist. Wilson: das ist unbefriedigend, weil T und RT als Formalisierungen derselben Theorie gelten können und dennoch nicht logisch äquivalent sind, weil ihre Sprachen verschieden interpretiert werden. Interdefinierbarkeit/Theorie/Wilson: zwei Theorien sind interdefinierbar, wenn jede innerhalb der anderen definiert werden kann, sonst sind sie verschieden. Bsp eine Theorie ist definierbar anhand mathematischen, die andere anhand physikalischen Vokabulars. Außerdem dürfen keine überflüssigen Eigenschaften eingeführt werden. >Eigenschaften/Quine. Quine: ist ebenfalls für vorher Genanntes. Zusätzlich darf die Anwendung einer Theorie nicht mit der Theorie selbst verwechselt werden. >Theorie/Quine._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |