Philosophie Lexikon der Argumente

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Dualismus: die These, dass sich Entitäten in einem betrachteten Bereich nicht vereinheitlichen lassen. In der Philosophie z.B. Geist und Materie. Der Monismus dagegen behauptet, dass eine Vereinheitlichung möglich ist bzw. dass eine Getrenntheit nicht behauptet werden kann. Siehe auch Eigenschaftsdualismus, Monismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Colin McGinn über Dualismus – Lexikon der Argumente

II 37
Dualismus/McGinn: kommt unserem Alltagsverstand viel näher als andere Sichtweisen.
Def Dualismus/McGinn: die Auffassung, dass zwischen Geist und Gehirn keinerlei logische Beziehung besteht.
Dass wir den Geist nicht mit Bezug auf das Gehirn erklären können, liegt daran, dass es nicht essentiell vom Gehirn abhängt. Bewusstsein ist eine eigene grundlegende Größe im Universum, wie Raum, Zeit, Materie.
Wahrnehmung/Geist,Gehirn/McGinn: Bsp dass ich einen lauten Knall wahrnehme, stellt sich als eine andere Art von Erscheinung dar, als die elektrische Aktivität in meinem Gehirn.
II 38
McGinnVsDualismus: das Problem ist, dass er bei der Deutung von Daten zu weit geht. Er reagiert auf den äußeren Anschein, indem er erklärt, der Geist sei von Gehirn so gut wie unabhängig.
1. Das Zombie-Problem
2. Das Gespenster-Problem
Zombie/Dualismus/McGinn: das Zombie-Problem des Dualismus besteht darin, dass er uns erlaubt, den Geist vom Gehirn abzuziehen und dabei das Gehirn intakt zu lassen.
Die Zombie-Alternative ist dem Epiphänomenalismus verpflichtet.
>Zombies
, >Epiphänomenalismus.
II 40
Def Gespenster-Problem/McGinn: die Umkehrung des Zombie-Problems: Wenn der Geist vom Körper getrennt ist, kann nicht nur das Gehirn ohne den Geist existieren, sondern auch der Geist ohne das Gehirn. Wie könnte der Geist dann auf die physikalische Welt wirken?
Warum verfügen wir überhaupt über so komplexe Gehirne, wenn sie für das Funktionieren unseres Geistes so entbehrlich sind? Warum löschen Hirnschäden geistige Fähigkeiten aus?
II 107ff
Dualismus/McGinn: es gibt zwei mögliche Dualismen ohne Gott:
1. Hyperdualismus
2. Panpsychismus
Def Hyperdualismus/McGinn: Angenommen, beim Urknall habe es zwei Universen gegeben, ein materielles und ein paralleles, das nur aus Bewusstsein bestand. Es enthält keine Materie, nicht einmal Raum. Es besteht in einer Art Weltgeist, einem weiten Meer bewusster Empfindungen. Es ist aber völlig unorganisiert. Es gibt kein Selbst, keinen individuellen Geist, wie wir ihn kennen.
Wir können uns vorstellen, es enthalte Partikel, Grundbausteine dessen, was später zu Geist werden wird.
Def Panpsychismus/McGinn: verlagert den Geist in die materielle Welt zurück.(VsHyperdualismus). ("Elvis is everywhere").
>Panpsychismus.
Er besagt, dass Bewusstsein überall ist und durch das All wabert (vermutlich mit Elvis zusammen). D.h. alle Materie, auch Steine Plankton, Elektronen und Sterne tragen eine Spur von Bewusstsein in sich. Die materiellen Bestandteile des Gehirns schleppen bereits ihr eigenes spezielles Bewusstseinspäckchen mit sich.
II 119
Damit behauptet er, wir wüssten bereits, welche Eigenschaften des Gehirns Bewusstsein entstehen ließen, nämlich die einzelnen Bausteine. (VsEmergenz).
a) harte Version des Panpsychismus: die Neuronen im Gehirn fühlen buchstäblich den Schmerz, sehen Gelb, denken ans Abendessen. - und dasselbe tun auch Elektronen und Sterne.
Gehirn/Panpsychismus/McGinn: es bleiben immer noch Probleme bezüglich der generativen Kräfte des Gehirns: zwei Standpunkte:
a) Das Gehirn spielt eine minimale Rolle, nur eine Art Auslöser
b) Das Gehirn spielt eine aktivere Rolle: das Gehirn bedient sich der Eigenschaften der Materie und verwandelt sie kraft seiner besonderen Struktur in Bewusstsein. McGinn pro!
McGinn pro Panpsychismus: alle Materie muss das Potential haben, Bewusstsein mitzubegründen.
>Aufmerksamkeit/Chalmers.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

McGinn I
Colin McGinn
Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996

McGinn II
C. McGinn
Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001

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