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Imitation: Unter Imitation versteht man die Nachahmung des Verhaltens oder des Aussehens einer anderen Person oder Sache. Sie ist ein natürlicher und wichtiger Teil der menschlichen Entwicklung. Siehe auch Entwicklungsstadien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David Deutsch über Imitation – Lexikon der Argumente

Brockman I 115
Imitation/Deutsch: (...) unsere Vorfahren waren kaum menschlich. Dies war nicht auf eine Unzulänglichkeit in ihrem Gehirn zurückzuführen. Im Gegenteil, noch vor der Entstehung unserer anatomisch modernen menschlichen Unterart stellten sie Dinge wie Kleidung und Lagerfeuer her und nutzten dabei Wissen, das nicht in ihren Genen lag. Es wurde in ihrem Gehirn durch Denken erschaffen und von Individuen jeder Generation bewahrt, indem sie ihre Ältesten nachahmten. Darüber hinaus muss es sich um Wissen im Sinne des Verstehens gehandelt haben, denn es ist unmöglich, neue komplexe Verhaltensweisen wie diese nachzuahmen, ohne zu verstehen, wofür die Verhaltensweisen der Komponenten gedacht sind(1).
Eine solche sachkundige Nachahmung hängt davon ab, dass man erfolgreich Erklärungen, ob verbal oder nicht, was die andere Person zu erreichen versucht und wie jede ihrer Handlungen dazu beiträgt, vermutet (...)
Kein nichtmenschlicher Affe hat heute diese Fähigkeit, neue komplexe Verhaltensweisen nachzuahmen. Auch die heutige künstliche Intelligenz nicht. Aber unsere Vorfahren vor Sapiens taten es. >Lernen/Deutsch.

1. "Aping" ("nachäffen", das Nachahmen bestimmter Verhaltensweisen ohne Verständnis) verwendet angeborene Hacks wie z.B. das Spiegel-Neuronensystem. Aber Verhaltensweisen, die auf diese Weise imitiert werden, sind in ihrer Komplexität drastisch eingeschränkt. Siehe Richard Byrne, "Imitation as Behaviour Parsing", Philosophical Transactions of the Royal Society B 358, no. 1431 (2003): 529—36.

Deutsch, D. “Beyond Reward and Punishment” in: Brockman, John (ed.) 2019. Twenty-Five Ways of Looking at AI. New York: Penguin Press.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Deutsch I
D. Deutsch
Die Physik der Welterkenntnis München 2000

Brockman I
John Brockman
Possible Minds: Twenty-Five Ways of Looking at AI New York 2019

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