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Soziale Entwicklung: Soziale Entwicklung in der Psychologie bezieht sich auf den Prozess, durch den Individuen Fähigkeiten zur Interaktion und Kommunikation mit anderen erwerben und verfeinern. Sie umfasst das Erlernen sozialer Normen, den Aufbau von Beziehungen und das Verstehen emotionaler Signale und Verhaltensweisen. Siehe auch Sozialisation, Sozialverhalten, soziale Identität, Verhalten, Gruppenverhalten, Normen, Kommunikation, Beziehungen, Soziale Beziehungen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Alan M. Slater über Soziale Entwicklung – Lexikon der Argumente

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Soziale Entwicklung/Imitation/Slater: Es besteht Einigkeit (...), dass die Fähigkeit zur Imitation für die normale menschliche soziale Entwicklung wesentlich ist und dass wir wahrscheinlich eine von Natur aus bestimmte soziale Prädisposition haben und dass diese Tendenz auch mit Empathie und sogar moralischen Urteilen zusammenhängen kann.
Castiello et al. (2010)(1) fertigten 4D (3D plus Veränderungen im Laufe der Zeit) Ultraschall-Scans von fünf Frauen an, die mit Zwillingen schwanger waren. Sie fanden heraus, dass die Zwillinge bereits 14 Wochen nach der Empfängnis "streichelnde" Armbewegungen zueinander machten.
Hamlin, Wynn und Bloom (2010)(2) zeigten drei Monate alten Säuglingen einen "Kletterer" (einen roten Kreis mit Augen), der versuchte, die Spitze eines Hügels zu erreichen, aber dies nicht schaffte. Es gab dann zwei Bedingungen: a) ein "Helfer" erschien, b) ein "Hinderer" stieß den roten Kreis nach unten. Die Blickzeiten der Säuglinge wurden erfasst, und sie zogen es vor, den Helfer anstelle des Hinderers zu betrachten, was darauf hindeutet, "dass selbst 3 Monate alte Säuglinge andere aufgrund ihres Sozialverhaltens gegenüber Dritten bewerten....". (p. 1).
Funktion der Imitation/Meltzoff/Slater: Diese Ergebnisse (siehe auch Bloom 2010)(3) deuten darauf hin, dass Menschen schon vor der Geburt soziale Individuen sind, sie sind in der Lage, die Intentionen von anderen zu bewerten
Slater I 81
sowie moralische Handlungen bereits kurz nach der Geburt zu zeigen. Sie sind auch in der Lage, auf dieses Verständnis im Alter von mindestens einem Jahr zu reagieren. Die Übereinstimmung mit Meltzoffs früheren Spekulationen (Meltzoff und Moore 1977)(4) über die Rolle der Nachahmung im Kindesalter.
>Imitation/Meltzoff.

1. Castiello, U., Becchio, C., Zoia, S., Nelini, C. Sartori, L., Blason, L, D’Ottavio, G., Bulgheroni, M., & Gallese, V. (2010) Wired to be social: The ontogeny of human interaction. PloS ONE, , 1-10, e13199
2. Hamlin, J.K., Wynn, K., & Bloom, P. (2010). Three-month-olds show a negativity bias in their social evaluations. Developmental Science, 13, 923-929
3. Bloom, P. (2010) The moral life of babies. New York Times, 5th May.
4. Meltzoff, A.N. & Moore, M. K. (1977). Imitation of facial and manual gestures by human neonates. Science, 198, 75-78


Alan M. Slater, “Imitation in Infancy. Revisiting Meltzoff and Moore’s (1977) Study”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012

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