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Suggestibilität: Unter Suggestibilität versteht man in der Psychologie das Ausmaß, in dem Personen Ideen oder Informationen, die von anderen vorgeschlagen werden, akzeptieren und verinnerlichen. Sie beinhaltet die Tendenz, sich den Meinungen anderer anzupassen oder irreführende Informationen in das eigene Gedächtnis und die eigenen Überzeugungen zu übernehmen. Die Suggestibilität variiert von Person zu Person und kann durch Faktoren wie Autorität, Überredungstechniken und den mentalen Zustand oder die Empfänglichkeit des Einzelnen beeinflusst werden. Siehe auch Überzeugungen, Denken, Gruppendenken, Zeugenbefragungen, Überredung, Gruppendominanz, Autorität, Macht, Konformität, Selbst.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Biologische Theorien über Suggestibilität - Lexikon der Argumente

Slater I 104
Suggestibilität/Biologische Theorien/Psychologie/Ceci/Bruck: Biologische Einflüsse auf falsche Aussagen von Kindern können auf Erregungs- und Stresseffekte zurückzuführen sein. Im rechtlichen Kontext berichten Kinder als Zeugen typischerweise von stressigen, wenn nicht gar traumatischen Ereignissen. Zudem sind die Kontexte, in denen sie ihre Aussagen machen, oft auch stressig. (Ceci & Bruck 1993)(1).
>Zeugenbefragung
, >Rechtspsychologie, >Stress.
In den frühen 90er Jahren [der Zeit des Reviews von Ceci & Bruck] gab es relativ wenige veröffentlichte Studien über die Suggestibilität von Kindern über belastende oder traumatische Ereignisse. Dieser Forschungsbereich hat sich seit der Zeit der Reviews von Ceci und Bruck erheblich erweitert (z.B. siehe Howe, Goodman, & Cicchetti, 2008(2); Chae, Ogle, & Goodman, 2009(3)).
Ein Gesamtergebnis, das auch von Ceci und Bruck zusammengefasst wurde, ist, dass es erhebliche Altersunterschiede in der Suggestibilität gibt - eine Schlussfolgerung, die bereits aus der Forschung des 20. Jahrhunderts bekannt ist. Sie räumten ein, dass Kinder nicht unfähig sind, genaue Aussagen zu machen, aber dass die Anfälligkeit der Kinder für Ungenauigkeiten im Vergleich zu Erwachsenen relativ hoch ist.
>Entwicklungsphasen.

1. Ceci, S. J., & Bruck, M. (1993). The suggestibility of the child witness: A historical review and synthesis. Psychological Bulletin, 113, 403–439.
2. Howe, M., Goodman, G. S., & Cicchetti, D. (2010). Stress, trauma and memory development. New York: Cambridge University Press.
3. Chae, Y., Ogle, C., & Goodman, G. S. (2009). Remembering negative childhood experiences: An attachment theory perspective. In J. A. Quas & R. Fivush (Eds), Education and memory (pp. 3–27). New York: Oxford University Press.


Kelly McWilliams, Daniel Bederian-Gardner, Sue D. Hobbs, Sarah Bakanosky, and Gail S. Goodman, „Children’s Eyewitness Memory and Suggestibility. Revisiting Ceci and Bruck’s (1993) Review“, in: Alan M. Slater & Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Biologische Theorien

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012

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