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Empirismus: Richtung innerhalb der Erkenntnistheorie, die davon ausgeht, dass Sinneswahrnehmung grundlegend für das Aufstellen von Behauptungen und Theorien ist. Gegenposition Rationalismus dieser geht davon aus, dass auch rein logisches Wissen und Schlussfolgerungen aus diesem zur Theoriebildung hinreichend sein kann. Siehe auch Logischer Empirismus, Instrumentalismus, Rationalismus, Erkenntnistheorie, Theorien, Fundierung, Experiment, Inferentialismus, Wissen, Erfahrung, Wissenschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Locke über Empirismus – Lexikon der Argumente

Höffe I 244
Empirismus/Locke/Höffe: [Lockes‘ Empirismus hat zunächst] zwei Dimensionen.
1) Gemäß dem «Empirismus der Prinzipien und Ideen» stammen selbst diese aus der Erfahrung (Buch 1—111)(1).
2) Gemäß dem «Empirismus der Aussagen» Sind alle Aussagen über Tatsachen an der Erfahrung zu überprüfen (Buch IV).
3) «Empirismus der Sprache»: ihm zufolge gelten Wörter, die sich weder direkt noch indirekt auf Erfahrung beziehen lassen, noch - wie z.B. «und», «auch», «oder» - diesen Wörtern dienen, als sinnlos.
Nach der ersten Dimension gehen der Erfahrung keine erfahrungsfreien Elemente voraus, weder fertige Ideen (grundlegende Erkenntniselemente) noch fertige theoretische oder praktische Prinzipien. Selbst ein moralisch-rechtlich so grundlegender Imperativ wie der Fundamentalimperativ, das Schädigungsverbot («keiner schädige den anderen!»), gilt nicht als angeboren. >Angeborenes/Locke.

1. Locke, Ein Versuch über den menschlichen Verstand (An Essay Concerning Human Understanding, 1690).

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Euchner I 169
Locke/Euchner: heute: Sein Empirismus überwand das alte Weltbild der von Gott geoffenbarten Erkenntnis - These: "Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war".
LeibnizVsLocke: "...außer dem Verstand selbst!"
KreimendahlVsLocke: indem er Erkenntnis auf die Ideen beschränkt, stellt er sein eigenes empirisches Programm in Frage.

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Arndt II 177
Locke/Arndt: Locke ist Ahnherr des Empirismus - Erkenntnis soll sprachabhängig behandelt werden.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Loc III
J. Locke
An Essay Concerning Human Understanding

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

Loc I
W. Euchner
Locke zur Einführung Hamburg 1996

Loc II
H.W. Arndt
"Locke"
In
Grundprobleme der großen Philosophen - Neuzeit I, J. Speck (Hg) Göttingen 1997

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