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Theory of Mind: Die "Theory of Mind" (ToM), auf Deutsch oft als "Theorie des Geistes" übersetzt, bezieht sich auf die Fähigkeit, sich bewusst zu sein, dass andere Menschen oder auch Tiere ihre eigenen Gedanken, Überzeugungen, Absichten und Emotionen haben, die sich von den eigenen unterscheiden können. Es geht darum zu verstehen, dass die mentalen Zustände Anderer ihre Handlungen und Entscheidungen beeinflussen können. Der Begriff stammt von Daniel Dennett (Dennett, D. (1978). Beliefs about beliefs. Behavioral and Brain Sciences, 1, 568-570.). Er wurde von vielen Autoren der Psychologie weiterentwickelt, darunter Premack, Woodruff, Perner und Baron-Cohen._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Daniel Dennett über Theory of Mind – Lexikon der Argumente
Slater I 149 Theory of Mind/ToM/Dennett: Wie zeigt man, dass ein Individuum die Fähigkeit hat, mentale Zustände zu begreifen? Wie Dennett (1978)(1) betonte, reicht es nicht aus zu zeigen, dass ein Individuum die Handlungen eines anderen Individuums vorhersagen kann, denn in vielen Fällen lassen sich Handlungen vorhersagen, indem man einfach den tatsächlichen Zustand der Welt beobachtet. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass John weiß, dass Schokolade in einer Schublade ist und beobachtet, wie Mary nach Essen sucht. John könnte erwarten, dass Maria nach der Schokolade in der Schublade sucht, nicht weil er ihr einen bestimmten Glauben zuschreibt, sondern nur, weil hier die Schokolade wirklich ist. Der einzige solide Test wäre dann einer, bei dem das Individuum aufgefordert wird, das Verhalten eines anderen Individuums vorherzusagen, basierend auf einem Glauben, der sich vom tatsächlichen Zustand der Welt unterscheidet, d.h. einem falschen Glauben. >False-Belief-Test/Psychologische Theorien, >Autismus/Baron-Cohen. 1. Dennett, D. (1978). Beliefs about beliefs. Behavioral and Brain Sciences, 1, 568-570. Coralie Chevallier, “Theory of Mind and Autism. Beyond Baron-Cohen et al’s. Sally-Anne Study”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Slater I Alan M. Slater Paul C. Quinn Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012 |