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Euthyphron: (geht zurück auf Platons gleichnamigen Dialog). Hier geht es um die Frage, ob etwas gut ist, weil es den Göttern gefällt oder ob es den Göttern gefällt, weil es gut ist. Siehe auch Projektivismus, Detektivismus, Zuschreibung, Eigenschaften, Begründung, Zirkulärität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter Geach über Euthyphron – Lexikon der Argumente

I 36f
Euthyphron: GeachVsSokrates: Sachfragen sind nicht notwendig entscheidbar - moralische Fragen sind nicht prinzipiell unentscheidbar. - Eutyhphron: GeachVsSokrates: Entscheidungen sind genauso wichtig wie Definitionen.
>Definition
.
I 38
Euthyphron/Geach:
richtig:
(1) Was fromm ist, wird von den Göttern geliebt, weil es fromm ist. - ((s) a = b weil a - (was __ ist, wird --)).
richtig:
(2) Was gottgeliebt ist, ist gottgeliebt, weil es von den Göttern geliebt wird. - ((s) b = b weil b - (was __ist , ist __)).
falsch:
(3) Was gottgeliebt ist, wird von den Göttern geliebt, weil es gottgeliebt ist. (zirkulär). - ((s) b = b weil b’ (was __ ist, wird __)).
falsch:
(4) Was fromm ist, ist fromm, weil es von den Göttern geliebt ist. - (s) a = a weil b (oder weil b’!) - (was __ ist, ist __ )).
>Zirkelschlüsse.
I 39
Euthyphron/Geach: Identität/Leibniz-Prinzip: Das Prinzip bricht in Kontexten zusammen, die nicht rein extensional sind.
>Leibniz-Prinzip, >Extensionalität.
Es liefert opake (intensionale) Kontexte: Bsp Ich schlug ihn, weil er mein Vater war (weil er mich schlug).
Der Wahrheitswert kann differieren, obwohl es sich um den gleichen Mann handelt.
>Opazität, >Wahrheitswert, >Referenz, >Identifikation.
Die Falschheit des ersten Satzes garantiert nicht, dass ein anderer Mann gemeint ist.
Falsch: Die Annahme, dass fromme Handlungen und Menschen nicht dieselben Klassen wie Gottgeliebte seien.
Falsche Lösung von J.St. Mill: gottgeliebt/fromm: gleiche Denotation/verschiedene Konnotation: Diese Unterscheidung kann Platon nicht zugeschrieben werden.
>Konnotation.
Platon: fromm: ist eine Form - gottgeliebt: ist keine Form.
Falsche Lösung: Gebrauch, Erklärung: aktiv/passiv: Bsp Ein Ding wird getragen, weil jemand es trägt (Geach: diese Erklärung ist falsch).
Jemand trägt ein Ding, weil es getragen wird (Geach: das ist wahr).
Das kann Platon aber nicht zugeschrieben werden.
>Platon.
I 41f
Euthyphron/Geach: McTaggart: Statt "weil" (kausal, aber opak) "in Anbetracht" (nicht kausal).
GeachVs: Fehlende Kausalität schließt Irrtum nicht aus! - Ich bewundere nicht jemand in Bezug auf meinen eigenen Glauben. - Auch nicht Götter!
Geach: Die Einstellung ist schon der Grund, aber sie liefert nicht die Eigenschaft.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972

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