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Fatalismus: Die Annahme, dass das Ergebnis von Handlungen von vornherein festgelegt ist. Daraus ergeben sich Fragen in Bezug auf die Vergeblichkeit von Abwägungen und die Sinnlosigkeit von Entscheidungen, die letztlich illusionär sein müssten. Siehe auch Determinismus, Indeterminismus, Handlungen, Rechtfertigung, Letztbegründung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

M. Dummett über Fatalismus – Lexikon der Argumente

III (d) 165f
Fatalismus/Dummett: Der Fatalismus ist die These, dass eine Beeinflussung der Zukunft sinnlos wäre. - Eine entsprechende Handlung sei angeblich zwecklos, weil es so oder so kommen wird. - Bsp eine Kugel mit deinem Namen: dann stirbst Du trotz Vorsichtsmaßnahmen - Eine Kugel ohne deinen Namen: Du stirbst nicht, selbst wenn Maßnahmen in der einen oder anderen Richtung getroffen werden.
III (d) 169
Lösung: Es liegt an der Bedeutung von "wenn": zulässig: von "Du wirst nicht getötet" auf: "Wenn keine Maßnahme, dann nicht getötet".
Nicht zulässig: von "wenn keine Maßnahme..." auf "Deine Maßnahmen werden nicht darauf hinwirken...".
Unterschied "wenn"/"selbst wenn". - ((s) Fehler/(s): von analytischer Wahrheit auf synthetische Folgen zu schließen.)
>Analytizität/Synthetizität
, >Logisch Konstanten, >Zukunft.
III (d) 169/70
Fatalismus/Dummett: der Schluss von
1. "Du wirst nicht getötet werden" auf
2. "Wenn du keine Maßnahmen ergreift, wirst du nicht getötet werden" wird zugestanden - aber bei jedem Sinn von "wenn" in dem dieser Schluss gültig, ist es unzulässig ist, von
1. "Wenn du keine Maßnahmen ergreifst, wirst du nicht getötet werden" auf
2. "Deine Maßnahmen werden nicht darauf hinwirken, deinen Tod zu verhindern" überzugehen - das wäre nur zulässig, wenn die Wahrheit von
1. "Wenn du keine Maßnahmen ergreifst, wirst du nicht getötet werden" mit der Wahrheit von
2. "Wenn du keine Maßnahmen ergreifst, wirst du getötet werden" unverträglich wäre - Lösung: doch in der Bedeutung von "wenn" in der der erste Schritt gerechtfertigt war, würden sie nicht unverträglich sein.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

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