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Formale Redeweise: Ausdruck von R. Carnap (R. Carnap, Scheinprobleme in der Philosophie und andere metaphysikkritische Schriften, Hamburg, 2005 S. 120). Bei der formalen Redeweise geht es um Regeln zur Verwendung sprachlicher Ausdrücke und um die Frage, welche Verbindungen zu anderen Aussagen erlaubt sind. Z.B. geht es nicht darum, ob zwei Ausdrücke dasselbe bedeuten, sondern ob sie wechselseitig ersetzbar sind. Siehe auch Formale Sprache, Inhaltliche Redeweise, Ideale Sprache, Künstliche Sprache, Alltagssprache,_____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Rudolf Carnap über Formale Redeweise – Lexikon der Argumente
Horwich I 93 Formale Redeweise/Horwich: Bsp "Wörter, die Symbole bezeichnen und Wörter, die andere Dinge bezeichnen, können im selben Satz vorkommen". ((s) also über Syntax). - Formal: Bsp "Die Regeln für das Wort "Tatsache" sind so, dass es nicht angewendet werden darf". - - - Carnap II 205f Def Inhaltliche Redeweise: drückt sich in Pseudo Objektsätzen (quasi syntaktischen Sätzen) aus. Def formale Redeweise: benutzt parallele syntaktische Sätze. CarnapVsTradition: benutzt im Allgemeinen weder Objektsätze noch syntaktische Sätze. Um wissenschaftlich sinnvoll zu sein, müssten die verwendeten Sätze als syntaktische Sätze in einer inhaltlichen Redeweise ausgedrückt werden. Carnap: die inhaltliche Redeweise muss gar nicht eliminiert werden. Man muss sich nur im Klaren sein, dass man sie verwendet, um endlose Pseudo Diskussionen zu vermeiden. II 206 Bsp inhaltliche Redeweise: Positivismus: (1) Ein Ding ist ein Komplex von Sinnesempfindungen Realismus: (2) ein Ding ist ein Komplex von Atomen. Hier sind (1) und (2) nur scheinbar unvereinbar! Formale Redeweise: (1.1) Jeder Satz, in dem eine Dingbezeichnung vorkommt, ist inhaltsgleich mit einer Klasse von Sätzen, in denen keine Dingbezeichnungen vorkommen, sondern Empfindungsbezeichnungen. (2.2) Jeder Satz, in dem eine Dingbezeichnung vorkommt, ist inhaltsgleich mit einem Satz, indem Raum Zeit Koordinaten und gewisse deskriptive Funktoren (der Physik) vorkommen. >Inhaltliche Redeweise, vgl. >Formalismus._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Ca I R. Carnap Die alte und die neue Logik In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Ca II R. Carnap Philosophie als logische Syntax In Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Ca IV R. Carnap Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992 Ca IX Rudolf Carnap Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ca VI R. Carnap Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998 CA VII = PiS R. Carnap Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Ca VIII (= PiS) R. Carnap Über einige Begriffe der Pragmatik In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 Ca VIII (= PiS) R. Carnap Über einige Begriffe der Pragmatik In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 |