Philosophie Lexikon der ArgumenteHome![]() | |||
| |||
Gedanke, Philosophie: Ein Gedanke entspricht einem vollständigen Satz.Es gibt Diskussionen darüber, ob Tieren solche Gedanken zugeschrieben werden können bzw. in welcher Form bei Tieren vermutete Gedanken in unserer Sprache wiedergegeben werden können. Siehe auch Mentalismus, Mentaler Zustand, Opazität, Denken, Wirklichkeit, Denken/Welt, Propositionale Einstellungen, Propositionen, Intensionen, Relationstheorie, Mentalesisch, Computation, Glaubensobjekte._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Gottlob Frege über Gedanken – Lexikon der Argumente
Dummett I 62 Bewusstseinsinhalt/Frege/Dummett: Der Bewusstseinsinhalt sind Empfindungen, aber nicht Sinn oder Gedanken. Er ist auch das Erfassen von Äußerem. Dummett I 19 Gedanke/Denken/Frege: Der Gedanke ist nicht mit dem Sinn des Satzes identisch. Wesen mit identischen Gedanken sind ohne sprachliches Kleid möglich. - - - Frege II 47 Frege: Ein Satz über ein nicht-existentes Einhorn ist ohne Wahrheitswert; Prädikate können nicht zu- oder abgesprochen werden. Der Gedanke ist derselbe, ob Bezug ("Fregesche Bedeutung") besteht oder nicht. >Fregescher Sinn, >Fregesche Bedeutung, Gedanke: ist ein Satz ohne Wahrheitswert (weil "Bedeutung" (Bezug) ungeklärt ist). Derselbe Gedanke ist beim Schauspieler ohne Bedeutung (=Bezug). Urteil/Frege: Ein Urteil ist das Fortschreiten vom Gedanken zu seinem Wahrheitswert. II 71 Wahrheitswert: Ein Wahrheitswert kann nicht ein Teil eines Gedankens sein, sowenig wie etwa die Sonne, weil er kein Sinn, sondern ein Gegenstand ist. (>Wahrheitswert = Gegenstand). >Gegenstände. II 76 Gedanke: Ein Teil muss ungesättigt sein, als Bindemittel, z.B. "fällt unter". Gedanke: Nicht alle Teile des Gedankens dürfen abgeschlossen sein, es muss mindestens einer ungesättigt (prädikativ) sein, sonst würden sie nicht aneinander haften. - - - Dummett I 32 Frege: Das Erfassen des Gedankens ist ein psychischer Akt. Der Gedanke ist nicht Bewusstseinsinhalt - Bewusstsein ist subjektiv - der Gedanke objektiv. WittgensteinVs. >Objektivität. - - - Frege IV 52 Gedanke/Frege: Es gibt keinen vollständigem Gedanken ohne Zeitbestimmung. Dann ist er aber auch zeitlos wahr oder falsch. (>Zeitloses). Ausdruck/Behauptung/Frege: Unterschied: Zeitbestimmung: gehört zum Ausdruck. Wahrheit: gehört zur Behauptung und ist zeitlos. Zeitloses gehört nicht zur Außenwelt. >Wahrheit, >Zeitloses. - - - Stuhlmann-Laeisz II 47 ff Gedanke/Frege: Der Gedanke ist nicht die Satzbedeutung (Referenz), weil mögliches gemeinsames Eigentum von vielen (Inhalt, objektiv) gibt. Sinn des Satzes: ist der ausgedrückte Gedanke (abstrakt) - ungleich dem Inhalt. Sinn kann erfasst werden, ohne zu wissen, ob der Satz eine Bedeutung (Referenz, existierenden Gegenstand) hat. Gedanke/Frege: Ein Gedanke ist abstrakt. Der Gegensatz dazu ist der Inhalt, die Vorstellung. Stuhlmann-Laeisz II 57ff Ungerade Bedeutung/Frege: sind ausgedrückte Gedanken - (Gedanke: abstrakt, ungleich Inhalt). Stuhlmann-Laeisz II 66ff Gedanken/Identitätskriterium für Gedanken/Frege/St: Satz A enthält denselben Gedanken wie Satz B, wenn (i) die Annahme dass ~A und B zu einem Widerspruch führt. (ii) Umgekehrt: Das gestattet es uns, Gedanken als invariante Abstrakta aufzufassen. (>Partielle Identität: ist Gedankengleichheit) Invariante: ist der Gedanke. Der in einem Satz enthaltene Gedanke ist dasjenige Moment, das A mit allen Sätzen gemeinsam hat, die logisch äquivalent zu A sind und das sich ändert, wenn wir zu einem Satz B übergehen, der nicht logisch äquivalent zu A ist. Stuhlmann-Laeisz II 68 Gedanke/Frege/St: Der Gedanke ist dasjenige Moment eines Behauptungssatzes, das wahr oder falsch sein kann und das der Gegenstand der Für-wahr-Haltens epistemischer Subjekte ist. Vgl. >Propositionen._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
F I G. Frege Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987 F II G. Frege Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994 F IV G. Frege Logische Untersuchungen Göttingen 1993 Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 F IV G. Frege Logische Untersuchungen Göttingen 1993 F IV G. Frege Logische Untersuchungen Göttingen 1993 SL I R. Stuhlmann Laeisz Philosophische Logik Paderborn 2002 Stuhlmann II R. Stuhlmann-Laeisz Freges Logische Untersuchungen Darmstadt 1995 |