Philosophie Lexikon der Argumente

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Gefühl, Philosophie des Geistes: wird meist mit Beispielen wie Freude, Furcht, Ärger usw. von anderen inneren Zuständen abgegrenzt. Dass Gefühle ausschließlich durch äußere Umstände ausgelöst werden, ist umstritten. Siehe auch Empfindungen, Sinneseindruck, Wahrnehmung, Emotion, Mentaler Zustand, Geist/Geistzustand, >ewusstsein, Reize, Selbstbewusstsein, Introspektion, Fremdpsychisches.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ludwig Wittgenstein über Gefühl – Lexikon der Argumente

VI 97
Gefühle/Wittgenstein/Schulte: Gefühle sind ihrerseits Tatsachen. Sie können ganz sachlich beschrieben werden und taugen keineswegs dazu, dem, worauf sie sich beziehen, Wert zu verleihen. >Tatsachen
, >Werte.
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Hintikka I 355
"Die Sprachspiele mit Gefühlsausdruck beruhen auf Spielen mit Ausdrücken, von denen wir nicht sagen können, sie lügen."
Hintikka: Die schlichte Tatsache, dass es Sprachspiele mit korrigierbaren Zügen gibt, macht die Unterscheidung primär/sekundär nötig. >Sprachspiele.
I 356
Ein Kind könnte ein sekundäres Sprachspiel lernen, indem es die Erwachsenen in Bezug auf deine Empfindungen in die Irre führt. Das steht im Gegensatz zur Einführung (dem Lehren) eines primären Sprachspiele mit Schmerzausdrücken.
I 359
Wenn man sagt: "Die Evidenz kann die Echtheit des Gefühlsausdrucks nur wahrscheinlich machen" so heißt das nicht: statt Sicherheit nur Wahrscheinlichkeit, sondern nur die Art der Begründung ist anders, sie ist auf den Charakter des Sprachspiels bezogen.
I 370
Propositionale Einstellungen/Wittgenstein/Hintikka: Die von Wittgenstein kritisierte Auffassung besagt, dass jede propositionale Einstellung durch ein spezielles Gefühl oder sonst ein spezielles privates Erlebnis gekennzeichnet ist. Und dass es eben diese Erlebnisse sind, die wir mit unseren Aussagen über Glauben usw. meinen. >Erlebnisse, >Propositionale Einstellungen.
I 372
An anderen Stellen spricht Wittgenstein völlig realistisch von Gefühlen, Bewusstseinszuständen usw. nur hier, bei den propositionalen Einstellungen geht es um etwas ganz anderes.
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III 148
Mensch/Beschreibung/Tractatus/Wittgenstein/Flor: Soweit er sich beschreiben lässt, ist der Mensch eine Reihe von Sachverhalten. Es kann aber nicht davon gesprochen werden, dass es zwischen den Gedanken, Gefühlen und Wünschen eines Menschen einen inneren Zusammenhang gibt, auch nicht zwischen den Handlungen eines Menschen und dem, was wir normalerweise die Konsequenzen nennen.
Bei der Beschreibung eines Menschen wird es nicht zu einer Beschreibung eines denkenden oder wollenden Subjekts, einer Seele oder eines Ichs kommen. Es würde sich dabei lediglich um Beschreibungen von Gedanken, Gefühlen und Menschen handeln.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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