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Gehalt: Gehalt oder Inhalt ist das an einer Aussage, was durch eine andere Aussage wiedergegeben werden kann, die in einer Hinsicht von der ursprünglichen Aussage abweicht, z.B. andere Ausdrücke mit derselben Referenz verwendet. Das, worin die zweite Aussage abweicht gehört dann zum Vokabular, zur Syntax oder Grammatik, das Übereinstimmende kann als Inhalt oder Gehalt bezeichnet werden. Siehe auch Semantischer Gehalt, Begrifflicher Gehalt, Mentaler Gehalt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Brandom über Gehalt – Lexikon der Argumente

I 139ff
Gehalt/Brandom: jeder Gehalt leitet sich aus dem Gehalt möglicher Urteile ab.
I 145
Semantischer Gehalt: Rolle in der Bestimmung von Richtigkeiten der Praxis - Grundlage: inferentielle Relationen - wer über Gehalt verfügt, ist Normen unterworfen. >Normen
.
Frege: Begriffe aus Urteilen. >Urteil.
I 150f
Gehalt/Brandom: darf Begriffe und semantischen Gehalt nicht voraussetzen - Reaktion ohne Gehalt: Bsp Eisen rostet bei Nässe - Lösung: inferentielle Rolle - Bsp Messen: Instrument hat keine Begriffe
I 316
Umstände/Gehalt/Brandom: was ein Interpret für die Umstände hält, ist ein wesentliches Merkmal des empirischen Gehalts
I 479
Gehalt/Brandom: muss im Kontext die Umstände festlegen, unter denen man zu einer Festlegung berechtigt ist. >Kontext, >Umstände.
Gehalt durch Richtigkeit von Inferenzen: drei Probleme:
1. Funktionale Verknüpfungen gibt es nicht nur innersprachlich sondern auch zur Welt
2. Sätze haben oft signifikante Teile, die keine Propositionen ausdrücken
3. Es wird bei der Analyse auch repräsentationales Vokabular gebraucht (>Referenz/Brandom).
I 530
Gehalt/Brandom: Der eines Ausdrucks wird durch die Menge der einfach materialen substitutionsinferentiellen Festlegungen (EMSIFs) bestimmt, die die Substitutionsinferenzen regeln (Reichhaltigkeit). - Neues Vokabular muss durch EMSIFs mit dem alten verbunden werden. >Emsifs.
I 566
Gehalt/Brandom: (von Sätzen): der explizite Ausdruck der Relationen zwischen Sätzen, die teilweise konstitutiv dafür sind, dass Sätze gehaltvoll sind, kann als Gehalt von Sätzen angesehen werden - die Gehalte, die durch Praktiken der Gemeinschaft auf die Sätze übertragen werden, stehen untereinander systematisch in Beziehungen derart, dass sie als Produkte der Gehalte dargestellt werden können, die mit den subsententialen Ausdrücken verbunden sind. >Subsententiales.
I 658
Gehalt/Brandom: Behauptungen werden ausgedrückt, deshalb sind Sätze propositional gehaltvoll - subsententiale Ausdrücke sind indirekt inferentiell gehaltvoll kraft ihrer Signifikanz durch Substitution - unwiederholbare Tokenings sind eingebunden in Substitutionsinferenzen und damit indirekt inferentiell gehaltvoll kraft ihrer Verbindung zu anderen Tokenings in einer Rekurrenzstruktur (Vererbung). >Substitution.
I 664
Gehalt: es muss mindestens einen Kontext geben, in dem das Hinzufügen einer Behauptung nichttriviale Konsequenzen hat.
II 13
Gehalt/Brandom: wird durch den Akt erläutert und nicht andersrum.
II 35
Gehalt/Brandom: nichtinferentielle Umstände: (Wahrnehmungsumstände) bilden ein entscheidendes Element des Gehaltes eines Begriffes wie Rot - weiter Gehalt billigt die Inferenz von Umständen auf die Folgen der angemessenen Verwendung, ganz gleich, ob jene Umstände selbst wiederum in eng verstandenen inferentiellen Begriffen angegeben werden.
I 698
Gehalt/Handlung/Brandom: Zustände und Handlungen erhalten dadurch Gehalt, dass sie - als Prämissen und Konklusionen - in Folgerungen, in Inferenzen eingebunden sind - (statt durch Repräsentation).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

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