Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Gottesbeweise: Gottesbeweise sind Versuche, die Existenz Gottes aus dem Denken heraus zu beweisen. Beispiele für Gottesbeweise sind Argumentationen aus einem vorgestellten Anfangs- oder Endzustand heraus oder aus der Zuschreibung von Eigenschaften, die ohne die Existenz Gottes widersprüchlich wären. Siehe auch ontologischer Gottesbeweis, teleologischer Gottesbeweis, kosmologischer Gottesbeweis.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David Hume über Gottesbeweise – Lexikon der Argumente

Fraassen I 212
Gottesbeweis/HumeVsThomas v. Aquin: Wir nehmen ein Universum statt Gott an. Wenn Gottes Wille entscheidend wäre, wie sollten wir dann diesen Willen verstehen? ((s) Gottes Wille müsste immer mit dem Tatsächlichen identisch sein, er wäre dann von nichts anderem zu unterscheiden.)
---
Hoerster II 253
Kosmologischer Gottesbeweis: Für jedes Ding muss es eine Ursache und damit eine Erklärung seiner Existenz geben. Dies ist etwas notwendig Existierendes.
>Ursache
, >Bedingung, >Abhängigkeit, >Kausale Abhängigkeit, >Ontologische Abhängigkeit.
HumeVs: Die Existenz Gottes wäre eine Tatsache. Tatsachen sind nie notwendig.
>Tatsachen, >Notwendigkeit, >Kontingenz.
Hume: Das notwendig Existierende könnte statt Gott auch das Universum sein.
>Totalität, >Ganzes, >Universum.
II 256
Teleologischer Gottesbeweis/Hume: Der teleologische Gottesbeweis ist der einzige den Hume ernst nimmt, weil er ohne apriorische Annahmen auskommt.
>Teleologie.
Hier: Variante: Die erstaunliche Abstimmung kann kein Zufall sein. Ein intelligenter Schöpfer ist notwendig.
>"Uhrmacher", >Kosmischer Zufall.
HumeVs:
1. Es fehlt die Wiederholung, die zur Verknüpfung notwendig ist.
2. Die Analogie zum Menschen ist fraglich.
>Absolutheit, >Verknüpfung, >Distribution.
II 257
3. Wenn doch, dann würde sie a) die Einheit Gottes und b) die Unkörperlichkeit und Unendlichkeit fraglich machen.
>Einheit, >Unendlichkeit.
II 259
4. Ordnung ist kein Beweis bewusster Planung, Bsp Tiere haben nicht weniger Ordnung als eine Uhr, werden aber nicht von einem Uhrmacher, sondern von Eltern gezeugt.
>Ordnung, >Planung, >Evolution.
II 260
Prinzip: Die Erzeugung von Pflanzen und Tieren ist immer pflanzlich oder tierisch. Bei menschlichen Erfindungen gibt es eine Kenntnis der Ursachen - nicht aber bei göttlichen.
>Wissen, >Kausalität.
5. (Die Evolutionstheorie vorwegnehmend): Materie ist in ständiger Bewegung und erreicht irgendwann gewisse Stabilität.
>Entropie, >Zweiter Hauptsatz der Wärmelehre.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
D. Hume
I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988)
II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997

Fr I
B. van Fraassen
The Scientific Image Oxford 1980

Hum II
N. Hoerster
Hume
In
Grundprobleme der großen Philosophen - Neuzeit I, J. Speck (Hg) Göttingen 1997

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z