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Robbers Cave Experiment : Das Robbers Cave Experiment (oder Räuberhöhlen-Experiment), das von Muzafer Sherif in den 1950er Jahren durchgeführt wurde, war eine Studie über Gruppenkonflikte und Kooperation. In einem Sommerlager wurden zwei Gruppen von Jungen bei wettbewerbsorientierten Aktivitäten gegeneinander ausgespielt, was zu Feindseligkeit und Gruppenidentität führte. Später wurden kooperative Aufgaben eingeführt, die gemeinsame Anstrengungen erforderten, was die Spannungen zwischen den Gruppen wirksam verringerte und die Zusammenarbeit und Harmonie förderte. Siehe auch Gruppenverhalten, Sozialverhalten, Aggression, Wettbewerb, Kooperation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Psychologische Theorien über Robbers Cave Experiment - Lexikon der Argumente

Haslam I 153
Robbers Cave Experiment/Sherif/Psychologische Theorien: Sherif und seine Kollegen waren in der Lage, psychologisch sinnvolle Gruppen zu bilden (z.B. mit einer Geschichte, Normen und internen Statusbeziehungen) und systematisch die tiefgreifenden Auswirkungen von Variationen in Beziehungen innerhalb und zwischen den Gruppen auf Psychologie und Verhalten aufzuzeigen.
Tajfel: Verhalten. Auf diese Weise konnten sie "viele Phänomene nachbilden, die meist mit langfristigen komplexen sozialen und historischen Entwicklungen verbunden sind" (Tajfel, 1978(1): 435).
Schlussfolgerungen aus den Experimenten (Sherif und Sherif 1969(2):
A)
Gruppen: haben eine materielle Realität mit Rollen und Statusbeziehungen.
Beziehungen: variieren dynamisch mit der Art der gruppeninternen Mitglieder, die sich mit der Gruppe identifizieren.
Gruppen: haben eine psychologische Gültigkeit, wobei sich die Mitglieder mit der Gruppe identifizieren.
Einstellungen zwischen den Gruppen: sind psychologisch sinnvolle Ergebnisse der Art der Beziehungen zwischen den Gruppen.
Wettbewerb: Wettbewerb zwischen den Gruppen um begrenzte Ressourcen verursacht negative Eindrücke zwischen ihnen.
Zusammenarbeit: Zwischen den Gruppen für dringende übergeordnete Ziele wird sich kumulativ auswirken, um die Feindseligkeiten zwischen den Gruppen zu verringern.
Kontakt: Intergruppen-Kontakt allein ist nicht ausreichend, um die Feindseligkeiten zwischen den Gruppen zu reduzieren.
Haslam I 154
TraditionVsSherif: Psychologische Theorien vor Sherifs Studien hatten angenommen, dass Gruppen tatsächlich nicht existieren.
Gruppen/Allport: These: Die einzige materielle Realität liegt auf der Ebene des Individuums (Allport 1924)(3).
SherifVsAllport/SherifVsTradition: Die Jungen-Camp Studien zeigten eindeutig das Vorhandensein und die Bedeutung sozialpsychologischer Variablen, die nur auf der konzeptionellen Ebene der Gruppe existieren.
>Robbers Cave Experiment/Sherif
, >Soziale Gruppen/Sherif.
B)
Mitglieder: Gruppen haben eine substantielle psychologische Bedeutung und Bedeutung für ihre Mitglieder. Die Jungen in den Studien identifizierten sich stark mit ihren Gruppen. Diese Gruppen waren psychologisch real, engagiert und selbstdefinierend.
Haslam I 157
(...) seit Sherif seine theoretische Analyse entwickelt hat, haben die Forscher angefangen folgende Entwicklungen zu erklären: schnelle Veränderungen des Beginns und der Auflösung von Diskriminierung zwischen den Gruppen sowie der Prozess, durch den sich die Liebe zwischen den Gruppen in Hass zwischen den Gruppen entwickelt (Brewer, 1999(4); Brown et al., 1986(5); Struch und Schwartz, 1989(6)).
>Gruppenverhalten, >Gruppenkohäsion, >Gruppendenken, >Soziale Beziehungen, >Soziale Dominanz, >Soziale Gruppen, >Soziale Identität, >Soziale Kompetenz, >Sozialer Status, >Soziales Verhalten, >Wettbewerb, >Führung,
>M. Sherif, >H. Taifel, >G. Allport.

1. Tajfel, H. (ed.) (1978) Differentiation Between Social Groups: Studies in the Social Psychology of Intergroup Relations. London: Academic Press.
2. Sherif, M. and Sherif, C.W. (1969) Social Psychology. New York: Harper & Row.
3. Allport, F.H. (1924) ‘The group fallacy in relation to social science’, Journal of Abnormal Psychology and Social Psychology, 19: 60–73.
4. Brewer, M.B. (1999) ‘The psychology of prejudice: Ingroup love or outgroup hate?’, Journal of Social Issues, 55: 429–44.
5. Brown, R.J., Condor, S., Mathews, A., Wade, G. and Williams, J.A. (1986) ‘Explaining intergroup differentiation in an industrial organization’, Journal of Occupational Psychology, 59: 273–86.
6. Struch, N. and Schwartz, S.H. (1989) ‘Intergroup aggression: Its predictors and distinctness from in-group bias’, Journal of Personality and Social Psychology, 56: 364–73.

Michael W. Platow and John A. Hunter, „ Intergroup Relations and Conflicts. Revisiting Sherif’s Boys’ Camp studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Psychologische Theorien

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017

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