Philosophie Lexikon der Argumente

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Idealismus: A. Die Auffassung, dass es zwar äußere Dinge gibt, diese aber nicht direkt zu erkennen seien. B. Bezeichnung für eine Ende des 18. Jahrhunderts entstandene philosophische Richtung, der unter anderem die Philosophen I. Kant, J.G. Fichte, G.W.F. Hegel, und F.W.J. Schelling angehörten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

M. Dummett über Idealismus – Lexikon der Argumente

I 55ff
Idealismus/Husserl/Dummett: Husserls Behauptung, das Abgleiten in den Idealismus werde durch die Unterscheidung zwischen Noema und Gegenstand verhindert, ist gar nicht ohne weiteres einleuchtend. Wir können nicht sagen, das Subjekt nehme den Gegenstand nur indirekt wahr, da dieser durch das Noema vermittelt sei. es gibt nämlich gar keinen Begriff der direkten Wahrnehmung, den wir diesem gegenüberstellen könnten.
Kant und Frege sind ganz genauso der Ansicht, jeder Gegenstand müsse uns in bestimmter Weise gegeben sein. Doch deswegen können wir nicht von indirektem Gegebensein reden, denn die Vorstellung, ein Gegenstand sei gegeben, aber nicht in bestimmter Weise, ist nach ihrer Auffassung inkohärent. Es gibt nichts, was man indirekt nennen könnten, es sei denn, etwas direkteres ist zumindest denkbar.
Das wirft doch die skeptische Frage auf, ob überhaupt ein Gegenstand da ist, wenn jedem Bewusstseins Akt sein eigenes Noema zukommt, ohne dass ein äußerer Gegenstand da zu sein braucht. >Noema/Dummett
, >Noema/Husserl.
Dummett: Da es ein wesentliches Merkmal des Noemas ist, allem Anschein nach auf einen solchen Gegenstand gerichtet zu sein, bleibt uns ((s) per definitionem) gar nichts anderes übrig, als die Auffassung, dass wir eben einen solchen Gegenstand wahrnehmen, außer in Fällen, wo wir gegenteilige Hinweise haben. Daher ist immer, wenn wir einen wirklichen Gegenstand wahrnehmen, die Feststellung berechtigt, dass es einen solchen gibt.
I 56
Dummett: diesem Argument ist der Skeptiker gewachsen: er kann fragen, woher wir wissen, dass wir es wissen.
Idealismus: Vom Husserlschen Standpunkt wäre es freilich nicht so leicht, dem Skeptiker die Antwort des Idealisten zu geben, die darin besteht, dass man sich die Zweifel zwar zu eigen macht, sie aber für unangebracht erklärt, da das, was sie in Frage stellen, sowieso von vornherein unwahr sei.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

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