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Identifikation: a) Gleichsetzung von zwei Charakterisierungen eines Gegenstands, bei der dem Gegenstand unter Umständen neue Eigenschaften zugeschrieben werden. – b) Die Entdeckung, dass ein Gegenstand ein bestimmtes Element aus einer Menge von Gegenständen ist. Dabei kann unter Umständen die Anzahl anfänglich angenommener Eigenschaften des Gegenstands reduziert werden. Siehe auch Spezifikation, Hintergrund, Information._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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E. Tugendhat über Identifikation – Lexikon der Argumente
I 395 Identifizierung/TugendhatVsStrawson: Strawson verwendet Identifizierung im engeren Sinn. >Peter F. Strawson. Tugendhat: Mein eigener Begriff "Spezifikation" (welcher von allen Gegenständen ist gemeint) ist diesem Begriff überlegen. >Spezifikation. "Herausgreifen" (to pick out) ist Strawsons Ausdruck - (von Searle übernommen). - (Quine: "to specify"). I 400ff Identifizierung/Identifikation/Tugendhat: Raumzeit-Stelle: dieser eine Gegenstand. Spezifizierung/Tugendhat: Bezug, stehen für (weiterer Begriff) (vor Hintergrund aller anderen Gegenstände). >Referenz, >Hintergrund. I 415 Identifikation/Einzeldinge/TugendhatVsStrawson: Die Raumzeit-Relation ist nicht nur perzeptiv verankert, sondern auch ein System möglicher Wahrnehmungspositionen - damit ist sie ein System demonstrativer Spezifizierung (vor einem Hintergrund). >Raum, >Raumzeit. I 417 Durch raumzeitliche Kennzeichnung wird der wahrnehmbare Gegenstand als wahrnehmbarer spezifiziert. - Ein wesensmäßig wahrnehmbarer Gegenstand kann vorher noch nicht der Gegenstand sein, der er ist. Referenz heißt dann, eine Verifikationssituation zu spezifizieren. >Verifikation. I 422 Unterscheidung von Gegenständen ist überhaupt nur aus mannigfachen Verwendungssituationen von Wahrnehmungsprädikaten möglich. I 426 Einzelding/Identifikation/TugendhatVsStrawson: "hier", "Jetzt" genügen als Gegenstände und Raumzeit-Stellen existent zu machen. >Demonstrativa, >Indexwörter, >Indexikalität. Raumzeit-Stellen sind die elementarsten Gegenstände. - Es muss dort aber auch etwas geben - wenigstens hypothetisch - dann liefert die entsprechende Frage der Verifikation, für welchen Gegenstand der singuläre Term steht. >Singuläre Termini, >Gegenstände. Top-down: Die Verwendung aller singulären Termini verweist auf demonstrative Ausdrücke. Bottom-up: Wenn durch die Demonstrativa die Verfikationssituation für das Zutreffen des Prädikats bezeichnet wird I 436 Lokalisation/Identifikation/Tugendhat: nur durch mehrere Sprecher - kein Nullpunkt, sondern Menge umgebender Gegenstände. - Subjektiver Nullpunkt ist vielleicht die eigene Position. >Subjektivität. I 462 Identifikation/Tugendhat: räumliche und zeitliche Relation zwischen Gegenständen ist nicht hinreichend. - Es gibt unendlich viele Raumzeit-Stellen, endlich viele Gegenstände. - Das Raumzeit-System wird vorausgesetzt. - Referenz auf Raumzeit-Stellen kann nicht scheitern. Die Rede von Existenz ohne Ort ist sinnlos - Identifikation nur durch gleichzeitigen Verweis auf alle anderen (möglichen) Gegenstände - daher sind Existenzsätze allgemein. >Existenz, >Existenzsätze._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 |