Philosophie Lexikon der Argumente

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Identität: Zwei Gegenstände sind niemals identisch. Bei Identität handelt es sich um einen einzigen Gegenstand, auf den unter Umständen mit zwei verschiedenen Bezeichnungen referiert wird. Die Tatsache, dass mit zwei Beschreibungen ein einziger Gegenstand gemeint ist, wird möglicherweise erst im Laufe einer Untersuchung entdeckt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

N. Goodman über Identität – Lexikon der Argumente

I 21f
Def Identifikation/Goodman: Identifikation beruht auf der Einteilung in Entitäten und Arten. Die Antwort auf die Frage: "Dasselbe oder nicht dasselbe?" muss immer lauten: "Dasselbe was?".
>Identifikation
, >Individuation, >Kontextabhängigkeit.
I 142
(16) In dem betreffenden korrekten System korreliert jeder Punkt mit einer Kombination aus einer vertikalen und einer horizontalen Geraden.
(17) In dem (einem anderen) betreffenden korrekten System korreliert kein Punkt mit einer Kombination irgendwelcher anderer Elemente.
Da überdies der Isomorphismus Identität weder garantiert noch ausschließt (obwohl er durch sie garantiert wird), bedeutet (16) keine positive oder negative Festlegung auf etwas anderes als Geraden und Kombinationen aus Geraden, während (17) sich auf nichts festlegt, außer auf Punkte.
I 140
(14) Jeder Punkt wird durch eine vertikale und eine horizontale Gerade erzeugt.
(15) Kein Punkt wird durch Geraden oder etwas anderes erzeugt.
I 142f
Sprechen (14) und (15) von den selben Punkten? Ist der Schirm, auf dem sich ein Fleck bewegt der selbe, wie der, auf dem sich kein Fleck bewegt? Ist der gesehene Tisch derselbe wie der Haufen Moleküle?
I 145
Goodman: Die Antwort auf solche in der Philosophie häufig gestellten Fragen ist ein kräftiges Ja und ein kräftiges Nein. Der Realist wird sich der Folgerung widersetzen, dass es keine Welt gibt. Der Idealist der Folgerung, dass konfligierende Versionen verschiedene Welten beschreiben. Goodman: Beide Ansichten sind reizvoll. Schließlich ist der Unterschied zwischen ihnen rein konventionell!
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Goodman IV 21
Individuation/Quine: wird festgelegt durch ein Bündel wechselseitig aufeinander bezogener grammatischer Partikel und Konstruktionen. Pluralbildungen, Pronomen, Zahlwörter, das "ist" (der Identität) und die davon abgeleiteten "derselbe" und "ein anderer".
>Individuation
IV 21
GoodmanVsQuine: Er versäumt es zu erklären, dass die Interpretation dieser Partikel nicht geleistet werden kann, ohne Berücksichtigung der Dingorte, die sie individuieren. Die Interpretation ändert sich, wenn sie in unterschiedliche Systeme eingesetzt werden.
IV 77
Es gibt keine Möglichkeit, eine Welt zu individuieren, außer mit Hilfe einer Version.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

G IV
N. Goodman
Catherine Z. Elgin
Revisionen Frankfurt 1989

Goodman I
N. Goodman
Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984

Goodman II
N. Goodman
Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988

Goodman III
N. Goodman
Sprachen der Kunst Frankfurt 1997

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