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Identität: Zwei Gegenstände sind niemals identisch. Bei Identität handelt es sich um einen einzigen Gegenstand, auf den unter Umständen mit zwei verschiedenen Bezeichnungen referiert wird. Die Tatsache, dass mit zwei Beschreibungen ein einziger Gegenstand gemeint ist, wird möglicherweise erst im Laufe einer Untersuchung entdeckt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ludwig Wittgenstein über Identität – Lexikon der Argumente

Hintikka I 22
Def Sinn des Satzes/Tractatus: (4.2:) Seine Übereinstimmung und Nichtübereinstimmung mit den Möglichkeiten des Bestehens und Nichtbestehens der Sachverhalte. >Sinn
, >Satzsinn, >Korrespondenztheorie, >Sachverhalte.
Hintikka: daraus ergibt sich, dass die Identität der Bedeutung zweier Ausdrücke sprachlich nicht behauptet werden kann. (6.2322)
I 140 Anmerkung
Hintikka: ...für Wittgenstein geht es hier um die Entbehrlichkeit des Identitätsbegriffs. Er hätte auch sagen können, dass dieser Begriff in den anderen Elementarsätzen bereits vorhanden ist.
I 364
Erlebnis/Empfindung/Identität/Wittgenstein: Der Vergleich zwischen Erlebnissen im Hinblick auf ihre Identität gehört nicht zu den primären, sondern zu den sekundären Sprachspielen.
In einem bestimmten sekundären Sprachspiel kann die Beziehung z.T. durch das mögliche Belegmaterial geprägt sein.
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II 338
Identität/Relation/Notation/WittgensteinVsRussell: Russells Schreibweise löst Verwirrung aus, weil sie den Eindruck erweckt, die Identität sei eine Beziehungen zwischen zwei Dingen. Diese Verwendung des Gleichheitszeichens müssen wir von seiner Verwendung in der Arithmetik unterscheiden, wo wir es als Teil einer Ersetzungsregel auffassen können.
WittgensteinVsRussell: Seine Schreibweise erweckt fälschlich den Eindruck, es gebe einen Satz wie x = y oder x = x. Man kann das Identitätszeichen aber abschaffen.
>Sätze.
II 338/339
Identität/logische Form/Satz/Wittgenstein: in meiner Schreibweise ist weder (Ex,y) x=y, noch (Ex) x=x ein Satz.
Falls es ein Ding gibt, warum soll man das dann durch eine Aussage über ein Ding zum Ausdruck bringen? >Ausdruck, >Darstellung, >Abbildung, >Zirkularität.
Was verlockt uns zu der Annahme, es sei eine fundamentale Wahrheit, dass ein Ding mit sich selbst identisch ist? Dem Satz der Identität bin ich damit eigentlich noch nicht gerecht geworden.
II 416
WittgensteinVsRussell: er war darauf aus, neben der Liste noch eine weitere "Entität" zu erhalten, also lieferte er eine Funktion, die die Identität verwendet, um diese Entität zu definieren.
II 418
Identität/Substitution/Gleichheitszeichen Wittgenstein: Bsp "a = a": hier hat das Gleichheitszeichen einen speziellen Sinn - denn man würde ja nicht sagen, dass a durch a ersetzt werden kann.
Gleichheitszeichen: sein Gebrauch ist auf Fälle beschränkt, in denen eine gebundene Variable vorkommt.
>Gleichheitszeichen.
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IV 103
Identität/Bedeutung/Sinn/WittgensteinVsFrege/Tractatus: 6.232 das Wesentliche an der Gleichung ist nicht, dass die Seiten verschiedenen Sinn aber gleiche Bedeutung haben. - Sondern dass man das schon an den beiden Seiten sieht.
>Gleichungen.
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VI 179
Identität/Wittgenstein/Schulte: Bei sich überschneidenden Schattenbildern ist die Frage sinnlos, welches nach der Trennung A bzw. B sei.
VI 183
Schmerz/Identität/Kriterien/Wittgenstein/Schulte: Welches Kriterium gibt es für Identität? Nun, einfach, der der dort sitzt oder eine beliebige Beschreibung.
>Beschreibung.
Aber für meine Schmerzen? Kein Kriterium!
>Schmerz, >Kriterien.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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