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Verteilungsgerechtigkeit: Verteilungsgerechtigkeit ist die faire Verteilung von Gütern, Dienstleistungen und Chancen in einer Gesellschaft. Einige Theorien konzentrieren sich auf die Gleichheit, was bedeutet, dass jeder einen gleichen Anteil an den Ressourcen erhalten sollte. Andere konzentrieren sich auf die Bedürftigkeit, was bedeutet, dass die Ressourcen an diejenigen verteilt werden sollten, die sie am meisten brauchen. Wieder andere konzentrieren sich auf das Leistungsprinzip, was bedeutet, dass die Ressourcen an diejenigen verteilt werden sollten, die sie am meisten verdienen. Siehe auch Gerechtigkeit, Gemeinschaft, Gesellschaft, Ungleichheit, Chancengleichheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Klimapolitik über Verteilungsgerechtigkeit - Lexikon der Argumente

Norgaard I 328
Verteilungsgerechtigkeit/Emissionen/Klimapolitik: (...) eine Reihe von Nicht-Philosophen leisteten frühe Beiträge, die explizit traditionelle Gerechtigkeitstheorien wie Utilitarismus, Rawlsianismus und Kantianismus und ihre Anwendbarkeit auf die Minderungspolitik analysierten (Solomon(1) und Ahuja 1991(2); Ghosh 1993(3); Paterson 1996(4)). (...)
>Gerechtigkeit
, >I. Kant, >J. Rawls, >Utilitarismus.
Die Idee der gleichen Pro-Kopf-Emissionsrechte war immer wieder ein Schwerpunkt für Verfechter einer gerechten Klimapolitik, die oft argumentiert haben, dass sie eine notwendige Antwort auf die Zusammenarbeit der Entwicklungsländer ist (Meyer 2000(5); Athanasiou und Baer 2002(6)) sowie eine faire Lösung an sich.
Norgaard I 330
(…) die meisten Analysten, die das Problem aus ethischer Sicht untersucht haben, sind zu dem Schluss gekommen, dass die Gleichstellung pro Kopf ein Mindeststandard der Verteilungsgerechtigkeit ist, da sie unverhältnismäßige historische Emissionen ignoriert, auch wenn man den Zeitraum der "Verantwortung" auf (sagen wir) 1990 begrenzt, als das Wissen über die Risiken der Treibhausgasemissionen weit verbreitet war (Jamieson 2001(7); Singer 2002(8)). Es ist aber auch üblich, einfach zu behaupten, dass "die Finanztransfers, die mit gleichen Pro-Kopf-Zuweisungen verbunden sind, für die reichen Länder inakzeptabel wären" (z.B. Ashton und Wang 2003(9); Posner und Sunstein 2008(10)), was kein Argument für Gerechtigkeit, sondern für Macht ist.
>Macht.

1. Solomon, B. 1995. Global CO2 emissions trading: Early lessons from the U.S. Acid Rain Program. Climatic Change 30: 75–96.
2. Ahuja, D. R. 1991. International reductions in greenhouse‐gas emissions: An equitable and efficient approach. Global Environmental Change 1: 343–50.
3. Ghosh, P. 1993. Structuring the equity issue in climate change. Pp. 267–74 in A. N. Achanta (ed.), The Climate Change Agenda: An Indian Perspective. Tata Energy Research Institute, New Delhi.
4. Paterson, M. 1996. International justice and global warming. Pp. 181–201 in B. Holden (ed.), The Ethical Dimensions of Global Change. New York: St Martin's Press.
5. Meyer, A. 2000. Contraction and Convergence: The Global Solution to Climate Change. Totnes: Green Books.
6. Athanasiou, T., and Baer, P. 2002. Dead Heat: Global Justice and Global Warming. New York: Seven Stories Press.
7. Jamieson, D. 2001. Climate change and global environmental justice. Pp. 287–308 in C. A. Miller and P. N. Edwards (eds.), Changing the Atmosphere: Expert Knowledge and Environmental Governance. Cambridge,
8. Singer, P. 2002. One World: The Ethics of Globalization. New Haven: Yale University Press.
9. Ashton, J., and Wang, X. 2003. Equity and climate: In principle and practice. Pp. 61–84 in J. E. Aldy, J. Ashton, R. Baron, et al. (eds.), Beyond Kyoto: Advancing the International Effort Against Climate Change. Washington, DC: Pew Center on Global Climate Change.
10. Posner, E. A., and Sunstein, C. R. 2008. Climate change justice. Georgetown Law Journal 96: 1565–612.


Baer, Paul: “International Justice”, In: John S. Dryzek, Richard B. Norgaard, David Schlosberg (eds.) (2011): The Oxford Handbook of Climate Change and Society. Oxford: Oxford University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Klimapolitik

Norgaard I
Richard Norgaard
John S. Dryzek
The Oxford Handbook of Climate Change and Society Oxford 2011

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