Philosophie Lexikon der Argumente

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Interpretation: A. Das Aufstellen von Aussagen über andere Aussagen, wobei sich die neuen Aussagen des Vokabulars der ursprünglichen Aussagen bedienen sowie eventuell neues Vokabular einführen. Wird kein neues Vokabular eingeführt, kann neue Information durch Umstellung der syntaktischen Elemente gewonnen werden.
B. In der Logik das Einsetzen von Werten (Gegenständen) anstelle der Konstanten bzw. freien Variablen.


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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Benson Mates über Interpretation – Lexikon der Argumente

I 72
Interpretation/Logik/Mates: Eine Interpretation ordnet zu:
Individuenkonstanten: Individuen
ein-stelligen Prädikaten: Eigenschaften (Mengen von Individuen)
zwei-stelligen Prädikaten: Relationen
Aussagebuchstaben: Wahrheitswerte (WW).
Wahrheitswerte kommen ins Spiel, wenn die logischen Konstanten interpretiert werden.
>Individuenkonstanten
, >Individuen, >Eigenschaften, >Prädikate, >Relationen, >Wahrheitswerte, >Konstanten.
I 73
Wahrheitswert: Der Wahrheitswert kann sich ändern, wenn wir von einer Interpretation zur anderen übergehen, ohne dass die Form der Aussage sich ändert. - Die Begriffe "wahr" und "gültig" beziehen sich auf alle Interpretationen eines bestimmten Typs.
>Wahrheit, >Gültigkeit, >Allgemeingültigkeit, >Auswertung.
I 74
Eine Aussage ist wahr immer in Bezug auf eine Interpretation.
I 78
Interpretation/Quantorenlogik/QL/Mates: Wenn Quantoren im Spiel sind, brauchen wir einen Hilfsbegriff. Wir brauchen zwei Interpretationen I und I'
β: sei eine Individuenkonstante
dann β-Variante - die Interpretationen unterscheiden sich dann höchstens darin, was sie β zuordnen ("höchstens an β-ter Stelle").
I 81
Dann hat das Einsetzungsergebnis y' (nämlich y α/β) bei jeder Interpretation einen bestimmten Wahrheitswert.
>Einsetzen.
I 83
Vollständige Interpretation: Eine Vollständige Interpretation ist nicht erwünscht, weil wir auch Aussagen untersuchen, wo nicht für alle Individuenkonstanten Namen vorhanden sind. - Bsp reelle Zahlen.
>Reelle Zahlen, >"Nicht genug Namen".
I 91
Interpretation/Übersetzung/Wahrheit/Intension/künstliche Sprache/Mates: Problem: Die Interpretation hat auch eine "Weise des Gegebenseins". Bsp "2" als "kleinste Primzahl" oder "einzige gerade Primzahl".
>Weise des Gegebenseins, >Formale Sprache.
Übersetzung: ist also nicht eindeutig.
Lösung. Hilfsbegriff: "Prädikat der deutschen Sprache".
Problem: Hier gibt es keine systematische Regeln.
Sinn/Alltagssprache: hängt vom Zusammenhang ab.
>Sinn, >Alltagssprache.
I 92
Interpretation: Die Interpretation legt die Wahrheitsbedingungen fest.
Wahrheitsbedingungen: Die Wahrheitsbedingungen sind dann hier auf deutsch! - Damit verleiht die Interpretation jeder Aussage eine Bedeutung.
>Wahrheitsbedingungen, >Übersetzung, >Übersetzungsunbestimmtheit.
I 93
Interpretation/Logik/Mates: Wäre eine vollständige Interpretation gegeben, dann Schema:

(W) X ist dann und nur dann wahr bei I, wenn p

dabei sind die Wahrheitsbedingungen auf deutsch.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Mate I
B. Mates
Elementare Logik Göttingen 1969

Mate II
B. Mates
Skeptical Essays Chicago 1981

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