Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Intersubjektivität: die wechselseitige Anerkennung eines Innenlebens durch bewusste Subjekte. Voraussetzung sind das bewusste Erkennen des eigenen Innenlebens durch ein Subjekt sowie die Annahme, dass andere Subjekte die Hauptmerkmale der inneren Verfasstheit teilen, die das Subjekt an sich selbst feststellt. Dazu gehören Sprache, Schmerzempfinden, Erinnerungsvermögen, Selbsterhaltungstrieb und gewisse Interessen. Intersubjektivität wird von einigen Autoren als Ersatzbegriff für eine als unerreichbar angenommene Objektivität gebraucht. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Rudolf Carnap über Intersubjektivität – Lexikon der Argumente
VI 90 Objektivität/Carnap: Unabhängigkeit vom urteilenden Subjekt. >Intersubjektivität. Intersubjektivität/Carnap: wesentliche Eigenschaft der Wirklichkeit. Problem: wie soll die Wissenschaft zur Intersubjektivität kommen, wenn alle ihre Gegenstände von einem individuellen Subjekt aus konstituiert werden? Lösung: zwar ist das Material der individuellen Erlebnisströme verschieden, sogar inkomparabel, VI 91 aber gewisse Struktureigenschaften stimmen für alle Erlebnisströme überein. VI 180 Physikalische Welt/Carnap: ist von der Wahrnehmungswelt zu unterscheiden. Bloße Zahlenquadrupel, denen Zustandsgrößen zugeschrieben werden. VI 181 Nur sie ist der Intersubjektivität zugänglich, nicht die Wahrnehmungswelt. >Subjektivität, >Wahrnehmung, >Sinneseindrücke, >Objektivität. VI 192 Intersubjektivität/Fremdpsychisches/Zuschreibung/Carnap: durch die Angaben des Anderen erfahre ich nicht nur den Sachverhalt, sondern auch, dass er dem Anderen bekannt ist. VI 198f Intersubjektivität: ist lückenhaft, und zwar sind die Lücken nicht durchweg an denselben Stellen. VI 199 Def Intersubjektiver Gegenstand/Carnap: die Abstraktionsklassen der intersubjektiven Zuordnung._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Ca I R. Carnap Die alte und die neue Logik In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Ca II R. Carnap Philosophie als logische Syntax In Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Ca IV R. Carnap Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992 Ca IX Rudolf Carnap Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ca VI R. Carnap Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998 CA VII = PiS R. Carnap Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Ca VIII (= PiS) R. Carnap Über einige Begriffe der Pragmatik In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 |