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Kontrafaktische Abhängigkeit: besteht zwischen Messwertreihen und gemessenen Sachverhalten, z.B. Drücken. Wären die Drücke anders gewesen, wären die Messwerte anders gewesen. Doppelte kontrafaktische Abhängigkeit besteht im Fall von Regelungsmechanismen, wo auf die Messwerte automatisch reagiert wird.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David K. Lewis über Kontrafaktische Abhängigkeit – Lexikon der Argumente

V 33
Kontrafaktische Abhängigkeit/Zeit/Lewis: kontrafaktisch abhängig: Annahmen über die Zukunft sind kontrafaktisch abhängig.
Nicht kontrafaktisch abhängig sind: Annahmen über die Vergangenheit. Aber: Wenn die Gegenwart ganz anders wäre, hätte die Vergangenheit auch irgendwie anders sein müssen.
Lewis: These: Dennoch gibt es keine strikte Asymmetrie: Bsp A wird B nach einem Streit nicht um einen Gefallen bitten. Variante:
a) Wenn er ihn bittet, hat es keinen Streit gegeben,
b) Es hat auf jeden Fall einen Streit gegeben.
>Kontrafaktisches Konditional/Lewis
, >Kontrafaktisches/Lewis.
Rückwärts-Kausalität/Vergangenheit/kontrafaktisches Konditional: Problem: Kontrafaktische Konditionale sind immer vage. Bsp Cäsar im Koreakrieg hätte:
a) die Atombombe gezündet.
b) ein Katapult eingesetzt.
Lösung: besondere Form: "Wenn A heute fragen sollte, dürfte es gestern keinen Streit gegeben haben". Dagegen normale Fälle: Hier gibt es die Asymmetrie.
V 39f
Alternative/kontrafaktische Abhängigkeit/Verursachung/Lewis:
Analyse 1: Problem: Wir müssen beim Vergleich von Alternativen eine Übergangsperiode annehmen, da wir keine Sprünge zulassen. Für diese Übergangsperiode gilt die kontrafaktische Abhängigkeit nicht. Lösung: Wir brauchen eine Annahme für eine bestimmte Zeit und eine Standard-Lösung für Vagheit.
Analyse 2: Vergleichende Ähnlichkeit von möglichen Welten.
>Ähnlichkeitsmetrik/Lewis, >Identität zwischen Welten/Lewis.
Def Wahrheit/kontrafaktisches Konditional/Lewis: Ein kontrafaktisches Konditional ist wahr, wenn jede Welt, die das Antezedens wahr macht, auch das Konsequens wahr macht, ohne grundloses Verlassen der Wirklichkeit.
V 165
Def kontrafaktische Abhängigkeit/abhängig/konA/Lewis: Wenn es eine Familie von As gibt, A1, A2 und von Cs gibt, C1, C2...und wenn alle kontrafaktischen Konditionale A1 wä>wä C1, ...A2 wä >wä C2 usw. ... dann sind die Cs kontrafaktisch abhängig von den As. Typisch: Bsp Messungen und Wahrnehmungen. Bsp kontrafaktische Abhängigkeit, aber nicht kausale Abhängigkeit: Bsp angenommene geänderte Gravitationsgesetze mit alternativen Planetenbewegungen. Denn es gibt keine getrennten Ereignisse.
V 265
Kausalität/kausale Abhängigkeit/getrennt/Trennung/Getrenntheit/distinkt/Lewis: allgemein: Kausale Abhängigkeit kann nur zwischen getrennten Entitäten bestehen.
>Kausale Abhängigkeit/Lewis.
Lösung: Stattdessen kontrafaktische Abhängigkeit: Wäre Sokrates nicht gezeugt worden, wäre sein Tod unmöglich gewesen.
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Schwarz I 136
Ursache/Verursachung/kontrafaktische Abhängigkeit/Lewis/Schwarz: Kontrafaktische Abhängigkeit: B ist kontrafaktisch abhängig von A, wenn die Wahrscheinlichkeit für B (relativ zu einer Zeit nach dem tatsächliche Eintreten von A) ohne das Eintreten von A deutlich niedriger gewesen wäre.
Schwarz I 137
Transitivität: Problem: Unfall verursacht Genesung. Fragilität: Es gibt unterschiedliche Maßstäbe für Wirkung/Ursache: Ursache: robust: Ein späteres Werfen des Balles wäre auch Ursache für das Brechen der Scheibe, aber die Wirkung ist hier fragil. Jemand anders wirft: Das wäre ein anderes Brechen.
>Ursache/Lewis, >Ereignis/Lewis.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

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