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Künstliche Intelligenz: die Fähigkeit künstlicher Systeme, Muster und Redundanzen zu erkennen, unvollständige Folgen zu vervollständigen, Probleme neu zu formulieren und zu lösen und Wahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Dabei handelt es sich nicht um eine Automatisierung menschlichen Verhaltens, denn eine solche Automatisierung könnte in einem mechanischen Nachahmen bestehen. Vielmehr werden künstliche Systeme nur dann von Menschen zur Entscheidungsfindung herangezogen, wenn diese Systeme zunächst autonome Entscheidungen getroffen haben. Siehe auch Künstliches Bewusstsein, Intelligenz.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David Deutsch über Künstliche Intelligenz – Lexikon der Argumente

Brockman I 116
Künstliche Intelligenz/Deutsch: Missverständnisse über menschliches Denken und menschliche Herkunft führen zu entsprechenden Missverständnissen über AGI (artificial general intelligence) und wie sie entstehen könnte. So wird beispielsweise allgemein angenommen, dass der evolutionäre Druck, der den modernen Menschen hervorbrachte, durch die Vorteile einer immer größeren Innovationsfähigkeit ausgelöst wurde. Aber wenn das so wäre, hätte es schnelle Fortschritte gegeben, sobald Denker existierten, genauso wie wir diese hoffen, wenn wir künstliche schaffen. >Nachahmung/Deutsch
, >Wissen/Popper.
Aber stattdessen gab es Hunderttausende von Jahren des Beinahe-Stillstands. Fortschritte geschahen nur auf Zeitskalen, die viel länger waren als die Lebenszeiten der Menschen, so dass in einer typischen Generation niemand von einem Fortschritt profitierte.
Brockman I 119
Eine heutige KI ist keine geistig behinderte AGI (artificial general intelligence),also würde sie nicht geschädigt werden, wenn ihre mentalen Prozesse noch enger auf die Erfüllung eines vorbestimmten Kriteriums ausgerichtet wären. (...) all die Bemühungen, die jemals die Fähigkeiten von KIs erhöht haben, sind in die Verengung ihres Spektrums potenzieller "Gedanken" geflossen. (z.B. Schachengines); ihre grundlegende Aufgabe hat sich von Beginn an nicht geändert (...). >Artificial General Intelligence/Deutsch.
Für allgemeine Probleme mit der Programmierung der KI: >Denken/Deutsch, >Gehorsam/Deutsch.
Brockman I 123
Testung der Artificial General Intelligence: (...) Ich erwarte, dass jede Prüfung im Prozess der Erstellung einer AGI kontraproduktiv, ja sogar unmoralisch ist, genau wie bei der Erziehung von Menschen. Ich teile Turings Annahme, dass wir eine AGI kennen werden, wenn wir sie sehen, aber diese teilweise Fähigkeit, Erfolg zu erkennen, wird nicht helfen, das erfolgreiche Programm zu erstellen.
>Artificial General Intelligence/Deutsch.

Deutsch, D. “Beyond Reward and Punishment” in: Brockman, John (ed.) 2019. Twenty-Five Ways of Looking at AI. New York: Penguin Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Deutsch I
D. Deutsch
Die Physik der Welterkenntnis München 2000

Brockman I
John Brockman
Possible Minds: Twenty-Five Ways of Looking at AI New York 2019

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