Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Hartry Field über Linguistische Sicht – Lexikon der Argumente
II 159 Linguistische Sicht/LS/Field: Die linguistische Sicht nimmt keine Bedeutungen als geistunabhängige Entitäten an, sondern schreibt Wörtern eines Sprechers Wörter eines Interpreten zu. Die Relationen gründen jeweils auf anderen Charakteristika, d.h. auf Inferenzen, die dieses Wort enthalten. Das nenne ich "Bedeutungs-Charakteristik". Bsp ‹Kaninchen› (Kaninchen in spitzen Klammern) hat dann dieselbe Bedeutungs-Charakteristik (durch Inferenzen) wie mein aktualer Gebrauch von "Kaninchen" - dabei werden keine intentionalen Entitäten angenommen. II 160 ChurchVslinguistische Sicht/Übersetzung/Field: (Church 1950)(1): ("Übersetzungsargument"): angeblich sagt das Übersetzungsargument: Wenn „lapin“ [rabbit] bedeutet, dann sagt es, dass "lapin" dasselbe bedeutet wie "rabbit" - dann sollte seine deutsche Übersetzung sein: ""lapin" bedeutet [rabbit]"", statt ""lapin" bedeutet [Kaninchen]"". ChurchVs: Aber das widerspricht dem Zweck und dem normalen Gebrauch von Übersetzungen – Schiffer dito: Bsp zwei einsprachige deutsche Sprecher: Karl wird erzählt, dass Pierre etwas auf französisch sagte, dass äquivalent ist zu "Schnee ist weiß". Fritz: ...äquivalent zu "snow is white" Problem: absurd: Dann glaubt Karl eher als Fritz, dass Pierre sagte, dass Schnee weiß ist – aber nur wegen der linguistischen Sicht. FieldVsVs: Die linguistische Sicht muss nur vorsichtiger formuliert werden. Lösung: >Quasi-Übersetzung bzw. > Quasi-Bedeutung. II 162 Leeds/linguistische Sicht/LeedsVsChurch/Bedeutung/Extension/Field: (Leeds 1979)(2): wörtliche Bedeutung/Leeds: Bsp das deutsche Wort "bedeuten" bedeutet wörtlich nicht dasselbe wie das englische "means": Es hat nicht einmal dieselbe Extension. Pointe: "bedeutet" bezieht "dog" auf "Hund" und "Hund" auf "Hund", aber nicht auf "dog". "Means": bezieht "dog" auf "dog" und "Hund" auf "dog", aber nicht auf "Hund" - aber: "bedeutet" und "means" stehen dennoch in einer wichtigen Homologie-Relation: Homologie/Bedeutung/Field: Bsp folgende zwei Prädikate sind extensional verschieden: a) "die Temperatur-in-Fahrenheit von x ist r" und b) "die Temperatur-in-Celsius von x ist r". Lösung: Diese Homologie macht es sinnvoll, "bedeutet Hund" als "means dog" zu übersetzen - Leeds: Die wörtliche Bedeutung ist nicht wichtig! Wir können sie gar nicht erhalten. Field dito - DummettVsChurch: das unterminiert dessen Argument. >Michael Dummett. II 165 Linguistische Sicht: Alternative zu ihr: a) Anzunehmen, dass dass-Sätze nicht denotieren und "bedeutet dass"/"glaubt dass" Operatoren sind - Bsp Inferenz von "Susan glaubt dass E = mc²" auf "Susan glaubt Einsteins Theorie". Dann ist das erste nur die Abkürzung des zweiten und die dass-Sätze aber immer noch singuläre Terme. b) Dass-Sätze und Klammerausdrücke referieren auf intentionale Entitäten. 1. Church, Alsonzo, 1950. On Carpa's Analysis of Statements of Assertion and Belief. Analysis 10, pp. 97-9. 2. Leeds, Stephen, 1979. Church's Translation Argument. Canadian Journal of PHilosophy 9, 43-51_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |