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Logik: die Lehre von der Zulässigkeit bzw. Unzulässigkeit von Relationen zwischen Aussagen und damit der Gültigkeit der Zusammensetzungen dieser Aussagen. Insbesondere geht es darum, ob Schlüsse aus bestimmten Vorgaben wie Prämissen oder Vordersätzen erhalten werden können. Logische Formeln sind zunächst nicht interpretiert. Erst die Interpretation, d.h. die Einsetzung von Werten, z.B. Gegenständen anstelle der freien Variablen macht die Frage nach ihrer Wahrheit sinnvoll.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ludwig Wittgenstein über Logik – Lexikon der Argumente

Hintikka I 138
Frege/Logik/Hintikka: Freges Logik gilt als Theorie der komplexen Sätze. - Dagegen Wittgenstein: Sätze sind einfachste Bestandteile der Welt. - Wir müssen logische Konstanten eliminieren! - Sie vertreten nicht. >Logische Konstanten
, >Stellvertreter, >Sätze.
I 205
Logik/Wittgenstein/Hintikka: Kein anderer Autor als Wittgenstein ist je auf den Gedanken gekommen, mit der Logik habe es letztlich keine weitere Bewandtnis, als was uns in der Erfahrung durch die einfachen Gegenstände gegeben ist. - Alle Phänomenologie ist bloß Logik. - HusserlVs.
Husserl: Möglichkeiten sind durch Hintergrundüberzeugungen motiviert. >Phänomenologie.
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II 160
Logik/WittgensteinVsFrege: 1. Es ist ziemlich willkürlich, was wir als Satz bezeichnen - daher bedeutet Logik bei mir etwas anderes als bei Frege.
2. VsFrege: Alle Wörter sind gleich wichtig - Frege: These: "Wort", "Satz", "Welt" seien wichtiger.
II 238
Logik/willkürlich/Wittgenstein: Die Regeln der Logik sind insofern willkürlich, als sie für größere Ausdruckskraft eliminiert werden können. - Bsp Satz vom ausgeschlossenen Dritten (SaD) ist außer Kraft - jedenfalls wird "Widerspruch" in verschiedenen Bedeutungen gebraucht. - Ebenso doppelte Negation. - Manche Autoren: "die Anwendung ist anders". >Widersprüche, >Widerspruchsfreiheit.
WittgensteinVs: man kann von einem Zeichen gar nicht unabhängig von seinem Gebrauch reden. - ((s) Dann ist es ein anderes Zeichen - dagegen s.u. II 328 der Satz vom ausgeschlossenen Dritten gilt universell.
II 327
Logik/Wittgenstein: Sie ist keine Naturwissenschaft, sondern ein Kalkül - in ihr kann man zwar Erfindungen machen, aber keine Entdeckungen. >Kalkül, >Entdeckungen.
II 333
Logik/WittgensteinVsCarnap: Man kann keine Logik für alle Fälle konstruieren - weil man bei der Konstruktion nicht von der Anwendung abstrahieren kann. >Gebrauch.
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VI 85
Logik/Tractatus/Wittgenstein/Schulte: Nicht wir drücken mit den Zeichen aus, was wir wollen - sondern in der Logik sagt die Natur der naturnotwendigen Zeichen selbst aus - (6.124). >Zeichen.
VI 89
Logik/Grenze/Wittgenstein/Schulte: Der Logik ziehe ich durch den Gebrauch der Sprache freilich keine Grenze - sie ist sozusagen das gemeinsame Gerüst "meiner" und "deiner" Sprache.
VI 118
Logik/Wittgenstein: sagen/zeigen: Logik sagt nichts aus, sie zeigt etwas über Notwendigkeit, - grammatische Sätze (über die Sprache) fallen daher aus dem Sprachspiel heraus. >Zeigen, >Sprachspiel, >Abrichtung: keine sagbaren Regeln sondern blindes Folgen. AbrichtungVsErklärung, stattdessen: Beschreibung. >Erklärung/Wittgenstein Zeigen/Wittgenstein.
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IV 101
Logik/Tractatus: (6.1264) jeder Satz der Logik ist ein in Zeichen dargestellter modus ponens - (Und den kann man nicht durch einen Satz ausdrücken).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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