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Notwendigkeit de re: eine umstrittene Form der Notwendigkeit, die annimmt, dass über Gegenstände ausgesagt werden kann, ob sie notwendigerweise bestimmte Eigenschaften haben. Die Gegenposition ist, dass Notwendigkeit nur de dicto angenommen werden kann, d.h. als Eigenschaft der sprachlichen Formen, mit denen über Gegenstände gesprochen wird. Siehe auch de dicto, de re, Planeten-Beispiel.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Saul A. Kripke über Notwendigkeit de re – Lexikon der Argumente

III 375
De re/Notwendigkeit de re/de dicto/Kripke: Einige Philosophen haben gemeint, Notwendigkeit de re sei unverständlich, solange sie nicht auf Notwendigkeit de dicto (oder Glauben de re auf Glauben de dicto) reduziert wird (ihre "de dicto Gegenstücke").
>de re
, >de dicto, >Gegenstücke, >Mögliche Welt/Kripke.
Oder wenigstens, dass die Entailment Beziehung zwischen de dicto und einem entsprechenden de re Statement (über Notwendigkeit oder Glauben) geklärt sind.
Quine: Notwendig de re (="Essentialismus") ist sogar unverständlich, wenn das angebliche de dicto Gegenstück verständlich ist.
>Essentialismus/Kripke.
Substitutionale Quantifikation/Kripke: Aber für substitutionale Quantifikation treten diese Probleme gar nicht auf. Dann kann sogar in modale (opake, intensionale) Kontexte quantifiziert werden! Voraussetzung: Dass die Modalität verständlich ist, wenn sie auf geschlossene Sätze angewendet wird.
Grund: Die Bedingungen (4)-(6) und die Wahrheitsbedingungen für geschlossene Sätze reduzieren sich immer auf die Wahrheitsbedingungen für andere geschlossene Sätze.
>Wahrheits-Bedingungen.
Substitutionale Quantifikation/Quine: Quine hat sogar gezeigt, dass in opaken Kontexte wie Zitate (es gibt nichts opakeres) wo niemand annimmt, dass Erfüllung von referentiellen Variablen Sinn macht, substitutionale Quantifikation verständlich ist. (Das haben wir in Abschnitt 5 gezeigt.)
Das geht aber nur mit de dicto statt de re.
>Substitutionale Quantifikation.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Kripke I
S.A. Kripke
Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981

Kripke II
Saul A. Kripke
"Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Kripke III
Saul A. Kripke
Is there a problem with substitutional quantification?
In
Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976

Kripke IV
S. A. Kripke
Outline of a Theory of Truth (1975)
In
Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984

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