Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Ontologie: Die Menge der materiellen oder immateriellen Gegenstände, von denen eine Theorie annimmt, dass sie Aussagen über sie treffen kann. Nach klassischer Logik muss dazu von einer Existenzannahme ausgegangen werden. In anderen Wissensgebieten wird die Frage, ob z.B. Relationen wirklich existieren oder bloß gedankliche Konstrukte sind, nicht immer als entscheidend angesehen, solange man damit arbeiten kann. Immaterielle Gegenstände sind z.B. sprachliche Strukturen in der Linguistik. Siehe auch Existenz, Mathematische Entitäten, Theoretische Entitäten, Theoretische Termini, Realität, Metaphysik, Wirklichkeit, Semantic Web. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Roderick Chisholm über Ontologie – Lexikon der Argumente
I 9 Ontologie/Chisholm: nur: "Ens": a) kontingent: Zustände (Ereignisse), Individuen (Grenzen, Substanzen) b) notwendig: Abstrakta, Substanz. Nur 5 Grundbegriffe: 1. "x exemplifiziert y", 2. "x ist notwendig so, dass es F ist", 3. "x ist ein Zustand von y", 4. "x ist ein Teil von y", 5. "x meint, dass es etwas gibt, das F ist". I 10 Individuen/Chisholm: Kontingente Dinge, die keine Zustände sind. Zustände/Chisholm: Dinge, die das Sein von anderen Dingen sind. Ding/Chisholm: Kein Zustand von etwas. Grenzen/Chisholm: Keine entia per se, keine Substanzen. Substrat/Chisholm: Wenn "x ist F", dann ist "x" das Substrat und F-Sein der Inhalt. Ontologie/Chisholm: platonisch, akzeptiert ewige Dinge - Vs nichtplatonische Entitäten: Bsp "Eigenschaft, mit diesem Ding identisch zu sein", "gegenüberwohnen" ("gereinigte Ontologie"). - Wir nehmen nicht an, dass es zusätzlich zu den Sachverhalten noch Ereignisse gibt. Existenz: auch Nichtbestehendes kann existieren (Sachverhalte). >Individuen, >Zustände, >Ereignisse, >Substanzen, >Abstraktionen, >Kontingenz, >Notwendigkeit. I 175 Ontologie/Chisholm: undefinierte Grundbegriffe Denken [conceiving], Bestehen [obtaining], Exemplifizieren, Relation, Möglichkeit de re, direkte Zuschreibung. I 27 Ewige Gegenstände/Chisholm: Wenn x die notwendige Eigenschaft H besitzt und nichts anderes H besitzen kann, und es gibt einen Sachverhalt, der H impliziert und notwendig besteht - Ewige Gegenstände haben also Wesen. >Essentialismus, >Gegenstände, >Ontologie/Chisholm, >Wesen._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Chisholm I R. Chisholm Die erste Person Frankfurt 1992 Chisholm II Roderick Chisholm In Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986 Chisholm III Roderick M. Chisholm Erkenntnistheorie Graz 2004 |