Philosophie Lexikon der Argumente

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Ostension: Das Zeigen auf Gegenstände zum Zweck der Definition oder Beschreibung. Ein bekanntes Problem ist die Unbestimmtheit bzw. fehlende Eindeutigkeit der Bezugnahme beim Zeigen. So kann zum Beispiel ein Objekt, seine Form, seine Beschaffenheit, seine Geschichte, sein Gewicht usw. gemeint sein. Siehe auch Gavagai, Zeigen, Meinen, Hinweisende Definition, Definition, Definierbarkeit, Statue/Ton.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ludwig Wittgenstein über Ostension – Lexikon der Argumente

Graeser I 58f
Bedeutung/Wittgenstein: "Was ist Bedeutung?", "Was ist Länge?" "Was ist die Zahl eins?" hier können wir auf nichts zeigen, obwohl wir auf etwas zeigen sollten. - Problem: "Substantivierung": lässt uns nach einem Ding suchen. >Ontologie
, >Zeigen.
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Hintikka I 228
Ostension/Definition/Lernen/Wittgenstein/Hintikka: Das hinweisende Zeigen - Erbe des Tractatus "Zeigens" - kann durchaus als das einzige Verfahren zur Definition von Sinnesdaten dienen. >Sinnesdaten, >Definition, >Lernen.
Doch sobald unzugängliche Gegenstände, (Atome) hinzukommen, reicht es nicht mehr aus.
Zeigen/WittgensteinVsZeigen/Ostension/Hintikka: Problem: Bsp Wie zeigt man den Staat Kalifornien? (>Definition, >Hinweisende Definition.)
Auch wenn Wittgenstein auf der ersten Seite des Blauen Buchs behauptet: Alle nicht verbalen Definitionen seien hinweisende Definitionen, schränkt er das sofort ein:
I 229
"Muss die hinweisende Definition selbst verstanden werden?"
Der Hörer muss wahrscheinlich den logischen Status der definierten Entität bereits kennen.
Es ist z.B. nicht möglich, einen nicht vorhandenen Gegenstand hinweisend zu zeigen, selbst wenn man mit jemandem telefoniert, der sie sieht. Das gleiche gilt für die unmittelbaren Erlebnisse anderer Personen. >Erlebnisse.
Und wenn man meint, sogar die Wörter "dort" und "dies" seien ihrerseits durch hinweisende Erklärung einzuführen, so müsste dieses hinweisende Zeigen ganz verschieden sein von der üblichen hinweisenden Erklärung. (PU §§ 9,38). >Demonstrativa, >Logische Eigennamen.
I 237
Ostension/Zeigen/hinweisende Definition/Wittgenstein/Hintikka: Ein und dieselbe Geste kann: einen Personennamen, den Namen für einen Massenterminus, ein Zahlwort usw. dienen – daher kann das Zeigen keine Verbindung zur Wirklichkeit herstellen. – Es ist nur ein Kalkül. – Höchstens eine Verbindung zwischen geschriebener oder gesprochener Sprache einerseits und Gebärdensprache andererseits. >Gesten.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Grae I
A. Graeser
Positionen der Gegenwartsphilosophie. München 2002

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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