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Platonismus: Der Platonismus im engeren Sinn ist in der neueren Philosophie die These, dass einigen Vorstellungen und geistigen Objekten, insbesondere Ideen Realität zukommt. Verschiedene Autoren sind Platoniker in Bezug auf z.B. Zahlen, mathematische Entitäten oder Universalien. In Gegensatz dazu nimmt z.B. der Intuitionismus der Mathematik an, dass Zahlen keine Gegenstände sind. Diese Unterscheidung hat erhebliche Auswirkungen auf die logische Formalisierbarkeit von Aussagen der Mathematik. Siehe auch Nominalismus, Mathematische Entitäten, Theoretische Entitäten, Vollständigkeit, Beweise, Fiktionen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Stalnaker über Platonismus – Lexikon der Argumente

I 43
Def Liberaler Platonismus/LP/Terminologie/Stalnaker: (frühe These): Wenn die Praxis legitim ist, (Inferenzen usw.) dann machen wir wirklich Behauptungen und die Semantik sagt uns wirklich, was die Aussagen sagen.
Referenz/liberaler Platonismus: Kausale Verbindung als Bedingung für Referenz ist dann überflüssig.
>Referenz
.
Problem: Die Existenz von Zahlen kann aber nicht durch eine Praxis konstituiert sein.
>Zahlen.
I 45
Liberaler Platonismus/Stalnaker: Lösung: Die Verpflichtung auf Zahlen wird durch die Billigung der Praxis konstituiert.
>Praxis.
I 48
Liberaler Platonist: Ein liberaler Platonist ist im Gegensatz zum modalen Realisten immer noch Verifikationist.
>Verifikationismus, >Realismus.
I 54
Platonismus/Mathematik/Stalnaker: Der mathematische Platonismus suggeriert ein Bild, nach dem mathematische Sätze kontingent sind.
>Mathematische Entitäten, >Hartry Field.
Ontologische Verpflichtung/Mathematik/Platonismus/Stalnaker: Da der Platonist am Ende behauptet, dass Reich der mathematischen Entitäten existiere notwendig, ist er gar keine ontologische Verpflichtung eingegangen.
>Ontologische Verpflichtung.
Liberaler Platonismus/Stalnaker: Der liberale Platonismus sagt, da die ontologische Verpflichtung keine Verpflichtung zum Ausschluss einer Möglichkeit ist, braucht man auch keine externe Relation (kausale Verbindung).
Wenn wahre mathematische Sätze notwendig wahr sind, braucht man keine Tatsachen, die die Propositionen wahr machen.
>Wahrmacher, >Nonfaktualismus.
Wissen/Konsequenzen/Stalnaker: Dennoch könnte es immer noch sein, dass man nicht alle wahren Konsequenzen notwendiger Sätze kennt.
>Logische Allwissenheit.
Lösung/Stalnaker: Hier sollte man die Begriffe Beweis, Kalkulation, Konstruktion usw. einführen.
>Beweise, >Mathematik.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003

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