Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Künstliche Intelligenz: die Fähigkeit künstlicher Systeme, Muster und Redundanzen zu erkennen, unvollständige Folgen zu vervollständigen, Probleme neu zu formulieren und zu lösen und Wahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Dabei handelt es sich nicht um eine Automatisierung menschlichen Verhaltens, denn eine solche Automatisierung könnte in einem mechanischen Nachahmen bestehen. Vielmehr werden künstliche Systeme nur dann von Menschen zur Entscheidungsfindung herangezogen, wenn diese Systeme zunächst autonome Entscheidungen getroffen haben.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Frank Wilczek über Künstliche Intelligenz – Lexikon der Argumente

Brockman I 66
Künstliche Intelligenz/Wilczek: These: Es gibt keine scharfe Trennung zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz. Die Menschen versuchen zu verstehen, wie Geister funktionieren, indem sie verstehen, wie Gehirne funktionieren; und sie versuchen zu verstehen, wie Gehirne funktionieren, indem sie untersuchen, wie Informationen in elektrischen und chemischen Signalen kodiert, durch physikalische Prozesse transformiert und zur Steuerung des Verhaltens verwendet werden. Es hat sich nie als notwendig erwiesen, den Einfluss von Bewusstsein oder Kreativität losgelöst von der Gehirnaktivität in Betracht zu ziehen, um beobachtete Tatsachen der Psychophysik oder Neurobiologie zu erklären. Niemand ist jemals auf eine Geistesmacht gestoßen, die sich von herkömmlichen physikalischen Ereignissen in biologischen Organismen unterscheidet.
>Geist/Wilczek.
Keine "Gedankenwellen", getrennt von bekannten
Brockman I 67
physikalische Prozessen, die jedoch in der Lage sind, physikalische Ereignisse zu beeinflussen, scheinen zu existieren. Diese Schlussfolgerung, die für bare Münze genommen wird, hebt die Unterscheidung zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz auf. (...) wenn wir die physischen Prozesse, die in einem Gehirn ablaufen, duplizieren oder genau simulieren würden - wie wir es im Prinzip können - und ihren Input und Output an Sinnesorgane und Muskeln weiterleiten würden, dann würden wir in einem physischen Artefakt die beobachteten Manifestationen der natürlichen Intelligenz reproduzieren. Nichts Beobachtbares würde fehlen. So (...) schließen wir darauf, dass die natürliche Intelligenz ein Sonderfall der künstlichen Intelligenz ist.
[Eine Folge davon ist, dass], da Bewusstsein, Kreativität und Böses offensichtliche Merkmale der natürlichen menschlichen Intelligenz sind, sie auch mögliche Merkmale der künstlichen Intelligenz sind.

Wilczek, F. “The Unity of Intelligence”, in: Brockman, John (ed.) 2019. Twenty-Five Ways of Looking at AI. New York: Penguin Press.


_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Wilczek, Frank

Brockman I
John Brockman
Possible Minds: Twenty-Five Ways of Looking at AI New York 2019

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z