Philosophie Lexikon der Argumente

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Privilegierter Zugang, Philosophie des Geistes: Gemeint ist der Zugang, den ein menschliches Subjekt zu seinen eigenen inneren Zuständen hat. Es ist umstritten, ob es überhaupt einen privilegierten Zugang gibt. Gegenargumente werden von Autoren vorgebracht, die davon ausgehen, dass man seine Empfindungen nur in einer öffentlichen Sprache, also mit an der Außenwelt gelernten Begriffen erfassen kann. Siehe auch Introspektion, Fremdpsychisches, Privatsprache.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Wilfrid Sellars über Privilegierter Zugang – Lexikon der Argumente

I 80
Zu jedem von uns gehört ein Strom von Episoden, die selbst keine unmittelbaren Erfahrungen sind und zu denen wir privilegierten, jedoch keineswegs unveränderlichen oder unfehlbaren Zugang haben. ( > Weitere Autoren zu Privilegierter Zugang
). Sie können auftreten, ohne offenes Sprachverhalten.
>Bewusstseinsstrom/Husserl.
Die Wortvorstellungen sind nicht das Denken selbst. Genauso wenig ist das offene Sprachverhalten das Denken selbst. Wir müssen keine Wortvorstellungen haben, ja wir müssen überhaupt keine Vorstellung haben, wenn wir wissen, was wir denken! Es ist falsch, den privilegierten Zugang nach dem Vorbild der Wahrnehmung zu konstruieren.
I 95ff
Privilegierter Zugang/Sellars: Selbstzuschreibung aufgrund von Beobachtung durch andere. Erst danach beginnt die Rede vom privilegierten Zugang.
>Selbstwissen, >Selbstbewusstsein, >Selbstidentifikation, >Selbstzuschreibung, >Zuschreibung, >Gemeinschaft, >Sprachgemeinschaft, >Psychologischer Nomainalismus, >Introspektion.
I 97
Privat: keine »absolute Privatheit«. Offenes Verhalten ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Logik dieser Begriffe, so wie das beobachtbare Verhalten von Gasen ein Beleg molekularer Vorgänge ist.
Bericht: erfordert (dennoch) privilegierten Zugang.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

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