Philosophie Lexikon der Argumente

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Qualia, Philosophie: Die empfindungsmäßigen Entsprechungen zu an äußeren Gegenständen oder Vorgängen wahrgenommenen Eigenschaften. Probleme ergeben sich im Zusammenhang mit der Erklärung ihres Entstehens und ihrer Vergleichbarkeit zwischen Individuen. Siehe auch Phänomene, Sinneswahrnehmung, Empfindungen, Wahrnehmungen, Reize, Qualitäten, Subjektivität, Intersubjektivität, Objektivität, vertauschte Spektren, Bewusstsein.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J.R. Searle über Qualia – Lexikon der Argumente

I 284
Def Qualia/Searle: Ein Quale ist das, was irgendeine Beschaffenheit hat. Searle: Ein Quale ist etwas, das man nicht haben kann, ohne irgendetwas dabei zu empfinden. Bsp Schmerzen, Geschmacks- und Farbwahrnehmung.
Keine Qualia sind: Überzeugungen und andere intentionale Zustände. Man kann sie haben, ohne dass ein bestimmtes Gefühl damit verbunden wäre.
I 34
Das vermeintliche Problem ist nun: Wie kann der Funktionalismus Qualia Erklären? Er kann es nicht, weil er auf einen ganz anderen Themenbereich zugeschnitten ist. Es geht bei ihm um Zuschreibungen aus der Sicht der dritten Person. >Funktionalismus
.
I 68
Qualia/Reduktion/Reduktionismus/Searle: Man kann intentionalen Gehalt (oder Schmerzen, oder Qualia) nicht auf etwas anderes zurückführen, denn wenn man dies könnte, wären diese Sachen etwas anderes, sie sind jedoch nichts anderes. >Reduktionismus.
FodorVs: Damit ein intentionaler Bezug wirklich ist, muss er in Wirklichkeit etwas anderes sein.
- - -
Chalmers I 258
Disappearing Qualia/fading qualia/Searle: (Searle (1992)(1)): Nehmen wir an, in Ihrem eigenen Gehirn werden immer mehr Siliziumchips installiert und Sie bemerken, wie Ihre Qualia schwindet und Sie wollen schreiben "Ich werde blind!" Aber Sie hören sich selbst sagen: "Ich sehe ein rotes Objekt vor mir".
Chalmers: Das System könnte glauben, dass mit ihm selbst etwas nicht stimmt. Aber nur, wenn die physikalischen Veränderungen eine magische Interaktion verursachen.
I 259
Chalmers: Es ist viel wahrscheinlicher, dass die Qualia nicht verschwinden, wenn man die Neuronen durch Silikonchips ersetzt.


1. J. R. Searle: The rediscovery of the mind, Cambridge 1992.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014

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