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Quantoren: Quantoren sind in der Prädikatenlogik die Symbolkombinationen (Ex) und (x) für die Menge der Gegenstände, denen eine oder mehrere Eigenschaften zugeschrieben werden. a) Existenzquantifikation (Ex)(Fx) („Mindestens ein x“). b) Allquantifikation (x)(Fx) („Alles ist F“). Für weitere Gegenstandsarten werden z.B. y, z… gewählt. Bsp (x)(Ey)(Fx > Gy). Siehe auch Quantifikation, verallgemeinerte Quantoren.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ludwig Wittgenstein über Quantoren – Lexikon der Argumente

Hintikka I 15 ff
Sprache als universelles Medium/SUM/Hintikka: die These von der Sprache als universellem Medium (SUM) beinhaltet nicht die Unmöglichkeit der Semantik überhaupt. Sie ist nur nicht artikulierbar. Zum Beispiel ist Frege der Auffassung, die Bedeutung der Quantoren lasse sich nicht sprachlich angemessen ausdrücken. >Quantifikation
, >Allquantifikation, >Existenzquantifikation, >Logik.
I 57 ff
Gegenstand/Eigenschaft/Relation/Wittgenstein/Tractatus/Hintikka: zusätzlicher Beweis, dass Wittgenstein Beziehungen und Eigenschaften zu den Gegenständen rechnet, soll die Behandlung der Namen sein. Nach der von Hintikka kritisierten Auffassung müssten sie auf derselben Stufe stehen.
Gäbe es keine kategoriale Unterscheidung zwischen Wittgensteins Gegenständen, hätten alle Quantoren mit Notwendigkeit denselben Bereich und jede Festsetzung wäre unmöglich. >Gegenstände.
Hier wie so oft ist aufschlussreich, was ein Philosoph tut, nicht, was er sagt: Quine hat gesagt, dass sich zeigt, welche Entitäten der Philosoph gelten lässt, sobald er seine Bereitschaft zur Quantifikation bekundet. >Ontologie/Quine.
So sagt Wittgenstein:
I 58
"Man kann die Welt vollständig durch vollkommen verallgemeinerte Sätze beschreiben, d.h. ohne irgendeinen Namen von vornherein einem bestimmten Gegenstand zuzuordnen. Um dann auf die gewöhnliche Ausdrucksweise zu kommen, muss man einfach nach einem Ausdruck: "Es gibt ein und nur ein x, welches.." Und dies x ist a.
I 104
...gerade wegen der Unzeitlichkeit der einfachen Gegenstände ist ihre Substantialität nicht betroffen von der Unbeständigkeit oder gar dem Entstehen und Vergehen der zeitlichen Gegenstände diese Veränderungen berühren den Bereich von Wittgensteins Quantoren nicht.
I 124
Logik 2 Stufe/Frege/Wittgenstein/Hintikka: Quantoren höherer Stufe werden von beiden ohne geringstes Zögern akzeptiert.
I 153f
Quantoren/Logik/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: Da Existenz im Tractatus unausdrückbar ist, ist sie etwas Apriorisches. - ((s) Dann gibt es keine Quantoren.) - Bsp Wittgenstein: wenn es Schmitz und Meier im Zimmer gibt, sind sie notwendig dort. - Dagegen Russell: bei ihm sind die Klassen der Gegenstände durch unser Lexikon, unsere Grammatik bestimmt. - ((s) Über sie wird quantifiziert.) - Wittgenstein: stattdessen: Disjunktion. >Disjunktion, >Existenz, >Existenzsatz.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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