Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Referenz, Philosophie: Mit Referenz wird a) die Relation zwischen einem Ausdruck und einem oder mehreren Gegenständen also die Bezugnahme oder b) der Gegenstand (Bezugsgegenstand) selbst gemeint. Terminologische Verwirrung entsteht leicht dadurch, dass der Autor, auf den dieser Begriff letztlich zurückgeht - G. Frege - von Bedeutung sprach (im Sinn von „auf etwas deuten“). Man nennt Referenz daher manchmal auch Fregesche Bedeutung im Gegensatz zu Fregeschem Sinn, der das bezeichnet, was wir heute Bedeutung nennen. Siehe auch Bedeutung, Sinn, Intension, Extension.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Brandom über Referenz – Lexikon der Argumente

I 442
Bezug/Referenz: zwei Arten: 1. Wort-Welt (extralinguistischer Bezug) Bsp "Der Verfasser von "Träume eines Geistersehers"" das bezieht sich auf eine wirkliche Person (nämlich Kant). - 2. Wort-Wort (intralinguistischer bzw. anaphorischer Bezug) Bsp "Wittgenstein wollte.., deshalb reiste er nach Jena".
I 457
Referenz/Notwendigkeit/Brandom: kontingent: Der Ausdruck "Leibniz" bezieht sich auf Leibniz - Notwendig: Leibniz ist Leibniz. >Notwendigkeit
, >Kontingenz, >Analytizität/Synthetizität, >Logische Notwendigkeit, >a priori.
I 458
Koreferenz von Typen: behauptet Identität zwischen indirekten bestimmten Kennzeichnungen. >Kennzeichnungen.
I 465
Referenz/Ausdruck/Brandom: Unser Ansatz unterscheidet scharf zwischen Ausdrücken und ihren Referenten - Bsp Die Ausdrücke "der Ausdruck Leibniz" und "Der Referent des Ausdrucks Leibniz" werden ganz verschieden gebraucht. - "Bezieht sich auf" bringt keine Verschmelzung mit extralinguistischen Dingen.
I 465
Referenz/Brandom: ist keine besondere Entität.
I 651
Bezugnahme/Referenz/Brandom: kann nicht in Begriffen des Zeigens verstanden werden, vielmehr muss das Zeigen in Begriffen der Bezugnahme erklärt werden.
I 652
Anapher: ist nötig, um Wiederholbares aus Unwiederholbarem zu erzeugen, wo Kotypizität nicht einmal eine annullierbare Vermutung von Koreferenz trägt und somit auch nicht von (Ko)-Rekurrenz.
I 678
Pronomina/Brandom: ermöglichen uns zu reden, ohne zu wissen, worüber wir reden. - Bsp Wenn er das getan hat, dann verdient er was immer ihm zusteht.
II 217
Referenz/Quine: nach Two Dogmas ist eher Referenz als Bedeutung maßgeblich. >Two Dogmas, >Bedeutung.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z