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Regeln, Philosophie: Beschränkungen eines Auswahlbereichs von Möglichkeiten für Subjekte, Gemeinschaften oder Funktionsträger bzw. allgemein für handelnde Individuen oder Gruppen. Regeln können implizit oder explizit sein und durch Verordnung oder durch gemeinsames Entwickeln gleichberechtigter Teilnehmer z.B. in einem Diskurs etabliert werden. In einem anderen Sinn können Regeln als tatsächliche Regelmäßigkeiten verstanden werden, die durch Beobachtung entdeckt werden können. Diese Regeln können nicht nur im Handeln sondern auch in der Beschaffenheit von Gegenständen wie sprachlichen Strukturen entdeckt werden. Siehe auch Normen, Werte, Regelfolgen, Privatsprache, Sprachregeln, Diskurs, Ethik, Moral, Kognitivismus, Intuitionismus, Gesellschaft, Praxis._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Ludwig Wittgenstein über Regeln – Lexikon der Argumente
Wright I 287 Addition/Arithmetik/Wittgenstein: Dieser stigmatisiert eine "ideal-starre Maschine" oder einen "philosophischen Superlativ" der Regeln, nämlich die Idee, dass solch rein begriffliche Einigkeit und Uneinigkeit nicht in ontologischer Weise auf Tatsachen beruhen, die in der menschlichen Natur liegen. Wright: besser: Wir müssen zulassen, dass solche Dinge auf eine Weise fest bestimmt sind, die Menschen vielleicht prinzipiell nicht erkennen können, dass sie aber doch Raum lassen für die Idee, dass ihre Konstitution selbst irgendwie abhängig ist von den wechselhaften Umständen in Zusammenhang mit sub-kognitiven Fähigkeiten der Menschen. - - - Newen I 32 Regeln/Wittgenstein: (Gebrauchstheorie): Regeln sind zentral, weil der Gebrauch meist sehr stabil ist. >Gebrauch. - - - Hintikka I 242 Regeln/Wittgenstein/Hintikka: mittlere Periode: Problem: Regeln dürfen nicht zu einem "Mittelwesen" werden. Blaues Buch: Regeln sind nicht bloßer Drill - statt dessen: Die Regel ist in das Verstehen, gehorchen usw. eingebaut - später Vs: Problem: Das führt zum Regress. >Regress. Später: Philosophische Untersuchungen §§ 143-242: Eine Regel folgen ist analog dem einen Befehl befolgen. >Befehle. I 340 Regeln/Sprachspiel/Sprache/Wittgenstein/Hintikka: Sprachspiele haben Vorrang vor Regeln. >Sprachspiele. II 62 Regel/Musik/Wittgenstein: Die Regel steckt weder im Ergebnis des Spielens, noch im Ergebnis plus Partitur. - Sondern in der Intention, die Partitur zu spielen - die Regel ist in allen Einzelfällen enthalten - sie kann daher nicht isoliert werden. - - - Wittgenstein II 106 Regel/Realität/Welt/Wittgenstein: Eine Regel steht nicht so in Relation zur Realität, dass wir schauen könnten, ob sie übereinstimmen oder nicht. - Wir gestalten die Grammatik der Farbwörter nicht nach dem Vorbild der Realität. - Sonst könnte man sagen: "Diese Eigenschaften haben diese Art von Grammatik". Die für "rot" usw. geltenden Regeln sind durch nichts zu rechtfertigen, was sich über Farben sagen lässt. >Grammatik, >Rechtfertigung. II 113 Regel/Wittgenstein: Widersprüche bestehen zwischen Regeln - nicht zwischen einer Regel und der Realität. >Realität, >Widersprüche. II 201 Bedeutung/Regel/hinweisende Definition/Wittgenstein: Eine (einzige) Regel ist nicht hinreichend, um die Bedeutung anzugeben. - Eine solche Regel würde durch eine hinweisende Definition gegeben. - Daher ist eine hinweisende Definition keine Definition - nicht hinreichend: Bsp "Dies ist soz". - Lösung: hinreichend: "Diese Farbe ist soz": es muss klar sein, für welche Art von Ding das Wort steht. - Pointe: Differentia/Genus: Problem: Wie sollen wir entscheiden, was das Genus ist? II 251 Regel/Naturgesetz/Wittgenstein: Regeln sind nicht starr wie Naturgesetze. Naturgesetze: sind von uns unabhängig. >Naturgesetze. II 346 Regel/Wittgenstein: Eine Regel ist kein Verbot oder Erlaubnis - keine Aussage. >Aussagen._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 New II Albert Newen Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005 Newen I Albert Newen Markus Schrenk Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 |